Der Great Glen Way – Eine Enttäuschung

Gestern sind wir nach 12 Tagen Schottland Sommerlager wieder in Luxemburg gelandet. Rund 6 Tage haben wir dort auf dem Great Glen Way verbracht.

Eigentlich wollten wir den Great Glen Way ja in 6 Tagen von Fort William aus nach Inverness durchlaufen, doch leider waren unsere Kiddies nach den ersten beiden Etappen und 2 Tagen Dauerregen nicht mehr so motiviert wie am Anfang. Immerhin haben wir dann aber trotzdem 4 von 6 geplanten Etappen, und rund 80 von 117 Kilometern geschafft. Warum der Wanderweg trotzdem eine Enttäuschung war, werde ich gleich schildern.

Der Weg

Die Route führt von Fort William über Gairlochy, South Laggan, Invergarry, Fort Augustus, Invermoriston, Drumnadrochit, nach Inverness. Eine detaillierte Karte (Great Glen Way Harvey Map) kann man im Tourist Info in Fort William kaufen, oder im Voraus über Amazon.de bestellen. Die wasserfeste Karte deckt den gesamten Great Glen Way ab, informiert über Campingplätze, Hostels, Wasserstellen, und vieles mehr. Die Route selbst ist zudem hervorragend ausgeschildert.

Der Weg an sich ist recht flach, nur die letzten beiden Etappen zeigen einige Höhenmeter auf (knappe 300 Meter rauf und wieder runter). Allerdings ist die Route über längere Strecken recht monoton, ja schon fast langweilig. Da die Wege zu einem grossen Teil auch als Radwege genutzt werden, sind diese recht breit und befestigt. Selbst die wenigen, auf der Karte als Fusswege ausgezeichneten, Wege durch den Wald sind befestigt (Kies, Geröll, …). Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich in meinen schweren Wanderschuhen Blasen an den Füssen bekommen habe? Eigentlich hätte man die ganze Tour auch in leichten Turnschuhen laufen können. Ich habe kleine, schmale, Eselspfade entlang der verschiedenen Lochs (Loch Lochy, Loch Oich, Loch Ness) vermisst.

Für mich war der Weg an sich eine Enttäuschung. Landschaftlich sind die schottischen Highlands grandios, aber die Route an sich entsprach nicht meinen Vorstellungen.

Die Unterkünfte

Als Gruppe mit 10 Jugendlichen und 5 Leitern, ist es auf dem Great Glen Way nicht unbedingt immer einfach einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Wo man als kleine Wandergruppe bis 3-4 Leute ohne Probleme im Hostel, B&B, oder dem Zelt auf einem Campingplatz unterkommt, steht man als grosse Gruppe schon mal vor verschlossenen Türen.

Besonders die geplanten Übernachtungen im mittleren Abschnitt bereiteten uns Probleme. Das Hostel in South Laggan war ausgebucht, auf dem Campingplatz in Invergarry haben nur Erwachsene Zutritt, in Fort Augustus werden keine Gruppen akzeptiert, und in Invermoriston keine Backpacker mit Zelt. Zum Glück haben wir herausgefunden, dass man an den Schleusen entlang der Kanäle die die Lochs verbinden (Laggan Locks, Fort Augustus), „wild“ zelten darf. Dort gibt es auch öffentliche Toiletten und Duschen, für die man allerdings einen Schlüssel benötigt, welchen man im Voraus kaufen kann (keine Ahnung wo, wir haben uns den jedes Mal vom Schleusenwärter geborgt).

Hier gibt es eine Auflistung der verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten entlang des Great Glen Ways.

Fazit

Landschaftlich schöne Tour, allerdings sehr monotone Wege. Ich würde sie nicht nochmal machen, und kann sie allenfalls Trekking-Anfängern empfehlen.

P.S. : Die ersten Fotos gibt es auf der Homepage unserer Pfadi-Gruppe. Weitere werde ich noch hier veröffentlichen.

Kategorien: Schottland

Tags: ,

3 Kommentare

  1. Pingback: Edinburgh - Sehenswertes « Das Freiluft Blog

  2. Sind im Juni 2009 den GREAT GLEN WAY gewandert. Für uns als Trekking Anfänger genau richig. Landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich (Wälder, flache Ebenen, Seen z.B. Loch Ness, kleine Städtchen, etc..)

    Haben die Tour in 5 Tagen geschafft. Zum Glück hatte ich leichte Turnschuhe an. Richtig schwere Wanderschuhe waren nicht unbedingt notwendig.

    Hier die Bilder:

    http://www.philippinen-thailand.de/pageID_8318321.html

  3. Ich bin den Great Glen Way 2009 komplett gewandert, allerdings in der anderen Richtung von Inverness nach Fort William. Zugegeben der erste (also eigentlich der letzte Teil der Strecke zwischen Fort Augustus und Inverness) ist der schönste und ansprechendste, auch mit ziemlichen Steigungen. Der restliche Teil zwischen Fort Augustus und Fort William ist recht eintönig und langweilig, besonders das Stück direkt entlang am Caledonian Canal.
    Trotzdem war es eine tolle Erfahrung und landschaftlich toll.

Einen Kommentar hinterlassen

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.