Aktivtourismus – Wer radelt, wer wandert?

Rad- und Wandertouristen sind die wichtigsten Zielgruppen im Aktivtourismus in Deutschland. Doch welche Menschen unternehmen solche Urlaube? Welche Eigenarten, Verhaltensweisen und Erwartungen zeichnen sie aus? Wie informieren sie sich über ihr Reiseziel und wo buchen sie ihren Urlaub? Eine Antwort auf diese Frage bietet eine interessante Marktstudie des Kölner Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Trendscope.

Die Marktstudien „Radreisen der Deutschen“ und „Wandern in Deutschland“ zeigen, dass unter beiden Gruppen von Aktivtouristen insbesondere die höheren Altersgruppen stark vertreten sind. Dabei sind die Wanderer im Durchschnitt etwas jünger als die Radfahrer: Während das Durchschnittsalter der Radurlauber bei etwa 51 Jahren liegt, sind die Wanderurlauber mit etwa 48 Jahren im Durchschnitt rund drei Jahre jünger.

Immerhin 18 Prozent der Wanderurlauber sind bereits jetzt älter als 65 Jahre, bei den Radurlaubern fällt dieser Anteil mit 13 Prozent geringer aus. Aufgrund des demographischen Wandels und sich verändernden Lebensstils ist zudem mit einem weiteren Bedeutungsgewinn dieser Gruppe zu rechnen. Für junge Menschen unter 26 Jahren spielen diese Urlaubsformen bisher eine untergeordnete Rolle.

Die große Mehrheit beider Gruppen fährt mit dem Auto zum Ausgangspunkt ihrer Tour. Die Bedeutung der übrigen Verkehrsmittel fällt gerade bei den Wanderurlaubern sehr gering aus, bei den Radurlaubern erfreut sich die Bahn als Verkehrsmittel noch einer nennenswerten Beliebtheit. Dies ist besonders erstaunlich, da die Deutsche Bahn die Mitnahme von Fahrrädern wenig unterstützt und diese beispielsweise im ICE nach wie vor gar nicht möglich ist.

Nur 11 Prozent der Wanderungen ohne Übernachtungen (Tageswanderer) starten von zu Hause aus, ganz im Gegensatz zu den Radlern ohne Übernachtungen (Radausflügler): Hier starten knapp 70 Prozent gleich vom Wohnort. Von den Radurlaubern (mindestens eine Übernachtung) beginnt immerhin etwa ein Drittel die Radtour gleich in der Heimat.

Individualität ist Trumpf

Neben dem jeweiligen Hauptmotiv ihres Urlaubs vertreiben sich sowohl Rad- als auch Wanderurlauber gerne die Zeit mit zusätzlichen Aktivitäten. Dabei steht bei beiden Gruppen Schwimmen hoch im Kurs. Besonders die Radurlauber unternehmen zudem gerne kulturelle Aktivitäten wie Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten. Wanderurlauber fahren zusätzlich auch gerne Fahrrad, Museumsbesuche sorgen bei ihnen für Abwechslung. Knapp jeder Vierte Wanderurlauber legt zudem Wert auf Entspannung durch Wellness-Angebote und damit ein höherer Anteil als unter den Radurlaubern.

 

Etwa die Hälfte der Radurlauber und 62% der Wanderurlauber buchen ihre Unterkunft bereits vor Reisebeginn, davon reservieren die meisten direkt beim Beherbergungsbetrieb. „Wir sehen in unseren Studien immer wieder, dass besonders Rad- und Wandertouristen ihren Urlaub sehr individuell planen und großen Wert auf eine flexible Urlaubsgestaltung legen“, kommentiert Oliver Brimmers, Studienleiter der Trendscope-Marktstudie „Radreisen der Deutschen“.

Von Mai bis September 2010 befragte Trendscope für die repräsentative Marktstudie „Radreisen der Deutschen 2010“ rund 2.200 Radurlauber an deutschlandweit über 30 Befragungsstandorten. Die Studie bildet die Fortsetzung der erfolgreichen ersten Ausgabe aus dem Jahre 2008. Für die repräsentative Marktstudie „Wandern in Deutschland 2009“ wurden zwischen April und Oktober 2009 über 2.300 Wanderer an über 100 Standorten in Wanderregionen in ganz Deutschland befragt. Auch diese Studie wird in Zukunft fortgeführt.

Weitere Informationen zu beiden Studie findet man unter www.trendscope.com.

(Foto: schoky / photocase.com)

Kategorien: Touren & Reiseziele

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1 Kommentar

  1. danke, ganz interessant. Ich glaube aber, dass bei den Radreisen die hohe Durchschnitts-Altersangabe so nicht stimmt. Was das Radwandern anbelangt, kommt es sicher hin – aber im gesamten Bereich Mountain-Biking bestimmt nicht.

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