GoPro HERO2 und HERO3 Actionkameras im Vergleich

GoPro hat vor kurzem die neue Generation seiner Actionkamera vorgestellt, die GoPro HERO3, welche es in 3 verschiedenen Versionen gibt. Ich konnte die Silver Edition für kurze Zeit testen und mit meiner HERO2, dem Vorgängermodell, vergleichen. Lohnt der Umstieg auf das neuste Modell?

Lieferumfang der Silver Edition

GoPro bietet die neue HERO3 derzeit in drei unterschiedlichen Editionen an, welche sich hauptsächlich in den technischen Daten unterscheiden aber auch zum Teil im Lieferumfang. Der Lieferumfang der getesteten Silver Edition enthält neben der HERO3 an sich:

  • ein wasserdichtes Gehäuse
  • einen wasserdichten sowie einen offenen Deckel
  • einen Lithium-Ionen-Akku
  • eine QR-Schnalle sowie eine J-Hakenschnalle
  • ein 3-fach Drehpunkt
  • eine gebogene Klebehalterung
  • eine gerade Klebehalterung
  • sowie ein USB-Ladekabel

Im Gegensatz zur HERO2, welche es ebenfalls in verschiedenen Ausführungen gab (hier lag der Unterschied allerdings überwiegend im beiliegenden Zubehör), werden bei der HERO3 nur sehr wenige Montage Accessoires mitgeliefert.

Was mir auch sofort beim Lieferumfang aufgefallen ist, ist das fehlende Handbuch. Dieses gibt es nur als PDF Download auf der Seite von GoPro. Bei der HERO2 lag dieses nützliche und handliche Büchlein bei. Bei einer 350 Euro teuren Kamera finde ich so ein Versäumnis schon recht ärgerlich.

Größenvergleich

Laut GoPro ist das Gehäuse der neuen HERO3 deutlich schlanker in der Bauform (ca. 30% gegenüber der HERO bzw. HERO2) und um 25% leichter. Hier sprechen die folgenden Bilder wohl für sich:

Der Akku hat im Volumen wohl nicht abgenommen, von der Form her ist er aber etwas kompakter geworden, wobei die Kapazität leicht verringert wurde (1.050 mAh gegenüber 1.100 mAh der HERO2):

Auch mit dem wasserdichten Gehäuse macht die HERO3 eine deutlich schlankere Figur als die HERO2:

Die HERO3 ist in der Tat sichtlich geschrumpft, bietet dabei aber immer noch eine gute Bedienbarkeit. Die Buttons zur Aufnahme und zum Modi Wechsel sind sogar noch deutlich größer ausgefallen als zuvor. Die rote LED an der Front ist hingegen wieder etwas kleiner geworden um Platz für eine zweite, blaue LED (WiFi Modus) zu schaffen.

Funktionsvergleich

Von Außen sind die Unterschiede schon deutlich erkennbar, doch auch unter dem Plastikgehäuse hat sich einiges getan. Schauen wir uns zunächst einmal den völlig neu konstruierten Akku an, der, wie schon erwähnt, kompakter ausfällt. Dank einer kleinen Schiebemechanik lässt der Akkudeckel sich problemlos entfernen. Der Akku selbst verfügt nun über eine geklebte Lasche, so dass man ihn auch ohne große Fummelei (im Gegensatz zur HERO2) wechseln kann. Fraglich bleibt wie lange die Lasche bei häufigem Akkuwechsel hält.
Die Kapazität des Akkus hat sich leicht verringert, zudem saugt die zuschaltbare WiFi Funktion wohl auch etwas mehr Strom. Das lässt vermuten, dass die Akkulaufzeit bei der HERO3 gegenüber der HERO2 etwas kürzer ausfällt. Wirklich testen konnte ich dies allerdings nicht.

Die Anschlüsse verstecken sich bei der HERO3 nun unter einer Schutzabdeckung. Hier findet man einen Micro-HDMI Anschluss, einen USB Port (zum Laden oder auch zum Anschließen eines 3,5mm Stereo Mikrofon-Adapters), sowie einen Slot für eine microSD Speicherkarte (bis 64 GB). Wer von der HERO2 auf die HERO3 wechselt muss also auch von Standard SD Karten auf das deutlich kleinere microSD Format umstellen.
An der Rückseite findet man bei der HERO3 den gleichen Anschluss für Zusatzmodule (BacPac) wie auch beim Vorgängermodell.

Beim Gehäuseverschluss hat sich bei der HERO3 auch eine Kleinigkeit verändert, welche mir anfänglich etwas Kopfzerbrechen machte. Um ein versehentliches Öffnen des wasserdichten Gehäuses zu verhindern, wurde ein kleiner Schieber integriert welchen man betätigen muss um den Schnappverschluss zu lösen. Hat man den Trick aber erst mal raus und weiß in welche Richtung der Verschluss öffnet, dann geht auch dies ganz schnell.

Eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell ist die direkt am Gehäuse verbaute Unterwasserlinse für verzerrungsfreie Aufnahmen unter Wasser. Bei der HERO2 musste man noch ein Gehäuse mit spezieller Unterwasserlinse extra kaufen um vernünftige Unterwasserbilder zu schießen.

Das WiFi BacPac welches GoPro Anfang des Jahres präsentierte, war schon eine echte Bereicherung für die HERO2. Beim neuen Modell hat man diese überaus sinnvolle Funktion direkt in das Gehäuse der HERO3 integriert und kann somit immer noch ein BacPac wie z.B. den Touch LCD oder den Zusatzakku anschließen. Die Fernbedienung liegt der Silver Edition leider nicht bei (erst bei der Black Edition im Lieferumfang enthalten), aber mit der GoPro App kann man die Kamera eh schneller und intuitiver bedienen (mehr dazu weiter unten).

Die Bildqualität, bei einer Kamera an sich sicherlich eines der wichtigsten technischen Merkmalen, konnte ich aus Zeitmangel leider nicht im Detail testen. Zudem bin ich was Videotechnik angeht eher Laie als Experte. Zwischen der HERO3 Silver Edition und der HERO2 hat sich an der ƒ/2,8 Optik allerdings eh nur in den Details etwas geändert. Bei den Aufnahme Modi gibt es gar keinen Unterschied, bei 1080p sind bei beiden Modellen bis zu 30 Bilder pro Sekunde möglich, bei 720p maximal 60 Bilder. Erst die HERO3 Black Edition kann hier deutlich mehr Performance aufzeigen. Ansonsten bietet die HERO3 gegenüber dem Vorgängermodell noch die Möglichkeit einen manuellen Weißabgleich vorzunehmen.

Abwärtskompatibilität

Die HERO3 ist, dank der gleichbleibendem Aufnahme am Gehäuse, kompatibel mit allen bestehenden GoPro-Halterungen für die Befestigung an Ausrüstung, Körper, Helmen, Fahrzeugen und mehr.

Außerdem ist das neue GoPro Modell abwärts kompatibel mit BacPacs älterer Generationen, wie z.B. das LCD BacPac (siehe Foto). Der Gehäusedeckel welcher mit den BacPacs mitgeliefert wird passt auch an das HERO3 Gehäuse mit dem neuen Verschluss.

GoPro App

Da ich das WiFi BacPac an der alten HERO2 noch nicht selbst testen konnte, war die integrierte Wifi Funktion der HERO3 ein besonderes Highlight. Am Gehäuse der neuen Kamera befindet sich ein Taster um die WiFi Funktion einzuschalten (ohne die Kamera selbst einzuschalten). Nun kann man sich per iPhone, iPod, iPad oder Android Smartphone / Tablet mit dem WLAN Hotspot der Kamera verbinden.

Über die kostenlose GoPro App kann man die Kamera nun komplett bedienen, also einschalten, Einstellungen vornehmen, Videovorschau ansehen, und die Aufnahme starten und wieder stoppen. So wird aus der fummeligen 2-Tasten-Bedienung eine sehr benutzerfreundliche und intuitive Bedienung. Die Live-Vorschau welche man auch im Fullscreen Modus anschauen kann, verzögert allerdings um ca. 3 Sekunden. Für eine wirklich schnelle Ausrichtung der Kamera ist die Videovorschau in der GoPro App damit nur bedingt geeignet.

Die App gibt übrigens auch Auskunft über den Status des Akkus sowie der Speicherkarte. Zukünftige Funktionen der App umfassen die Wiedergabe und das Teilen von Inhalten, die auf der SD-Karte der Kamera abgespeichert sind, sowie die Steuerung mehrerer Kameras.

Fazit

Kurzum, die neue HERO3 ist überaus gelungen und eine echte Evolution zum Vorgängermodell. Die im kompakten Gehäuse integrierte WiFi Funktionalität in Verbindung mit der GoPro ist das absolute Highlight der HERO3. So macht die Bedienung des Winzlings endlich Spaß. Leider hat GoPro allerdings etwas am Lieferumfang gespart.

Wer vor der Entscheidung steht eine günstige HERO2 oder das rund 350 Euro teure Nachfolgemodell zu kaufen, dem kann ich nur dringend zur neuen HERO3 raten. Besitzer einer HERO2 (wie ich) lechzen sicherlich nach der HERO3, können ihr altes Modell dank WiFi BacPac aber immer noch aufrüsten und haben dann ähnliche Funktionalitäten wie die HERO3 (und eine längere Akkulaufzeit). Oder doch lieber das Geld für das WiFi BacPac sparen und die HERO2 verkaufen? :)

Lieferbar ist die HERO3 Silver Edition ab sofort zum Preis von 349,95 Euro im deutschen GoPro Shop CamForPro. Weitere Informationen zur neuen HERO3 Serie gibt es unter GoPro.com.

Kategorien: Foto & Video

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3 Kommentare

  1. … in einem Artikel aus der aktuellen c’t (http://www.heise.de/ct/artikel/Action-Kamera-GoPro-Hero3-1760536.html) steht mal verkürzt:

    a) GoPro Hero3 BlackEdition ist tatsächlich ein neues Gerät mit deutlich verbesserten Eigenschaften
    b) GoPro Hero3 SilverEdition entspricht überwiegend der GoPro Hero2
    c) GoPro Hero3 WhiteEdition entspricht überweigend der GoPro Hero
    d) bei b) und c) hat man wohl überwiegend die alte Technik genommen und sie in dem neuen Gehäuse verbaut … zusätzlich wurde nur Kleinkram erneuert.

    -> Man kann also sagen:
    Die Silver und die WhiteEditionen sind Updates … die einzig komplett neue Kamera soll wohl die BlackEdition sein.

  2. So kann man es stehen lassen, A55k!cK. Ich bin auch Besitzer der Hero 2 und finde die Hero 3 schon schick. Ob das letztlich im Einsatz Vorteile hat, wage ich zu bezweifeln. Denn es ist ja nicht so, dass das Vorgängermodell ein Klotz ist. Inwieweit kann man denn mit der Hero 3 in Zeitlupe und Full-HD aufnehmen? Ansonsten ist die WLAN-Funktion ziemlich nett, aber irgendwie auch noch nicht recht ausgereift, wenn die Verzögerung auf dem Smartphone 3 Sekunden beträgt!

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