vívofit – Garmins Activity Tracker im Test

Update vom April 2015 weiter unten.

Mit dem vívofit Activity Tracker ist Garmin vor wenigen Monaten auf den Zug der derzeit sehr beliebten Armbänder aufgesprungen. Ob und wie nützlich so ein Activity Tracker ist, konnte ich kürzlich selbst testen. Garmin hat mir dazu das brandneue vívofit zur Verfügung gestellt.

Garmin vívofit - Lieferumfang

Lieferumfang & Eigenschaften

Wie von Garmin gewohnt kommt auch das vívofit in einer schicken Verpackung. Darin enthalten sind der Activity Tracker mit 2 Armbändern in verschiedenen Größen, ein winziger ANT+ USB Empfänger, sowie eine kurze Anleitung.

Ein USB Kabel, Ladegerät oder Ladeklemme sucht man vergeblich. Braucht man aber auch gar nicht, denn das vívofit wird mit zwei herkömmlichen, selbst austauschbaren Knopfzellen (CR1632) betrieben. Garmin wirbt mit einer Batterielaufzeit von über einem Jahr, je nach Verwendung (die Laufzeit verkürzt sich z.B. bei häufiger Nutzung eines ANT+ Herzfrequenz-Brustgurts).

Garmin vívofit Garmin vívofit

Der Aktivity Tracker an sich ist in einem wasserdichten Gehäuse aus Kunststoff untergebracht und verfügt über ein besonders Stromsparendes E-Ink-Display. Die Ablesbarkeit ist bei Tageslicht hervorragend. Da das Display aber nicht über eine Hintergrundbeleuchtung verfügt, sieht man bei schwachem Licht oder Dunkelheit natürlich rein gar nichts. Dafür ist die Anzeige aber permanent aktiv, das heißt man muss nicht erst den Knopf drücken damit das Display sich einschaltet. So kann man das vívofit auch als Armbanduhr verwenden.

Das Armband besteht aus weichem TPU (thermoplastisches Polyurethan) und ist derzeit in 5 verschiedenen Farben und 2 Größen erhältlich. Der aus Kunststoff bestehende Verschluss ist einhändig manchmal etwas fummelig zu schließen, und öffnet sich auch schon mal von selbst wenn man irgendwo hängen bleibt.

Die Synchronisation der Daten und Einstellungen erfolgt entweder mit Smartphones/Tablets via Bluetooth (kostenlose Mobile App erforderlich), oder mit dem Laptop/PC via mitgeliefertem ANT+ USB Empfänger.

Funktionen

Die primäre Funktion des Garmin vívofit ist sicherlich die Aufzeichnung der Schrittzahl durch den integrierten 3D-Beschleunigungssensor. Auf Basis dieser Informationen errechnet der Activity Tracker die zurück gelegte Distanz in Kilometer, sowie die verbrauchten Kalorien. Auf welcher Basis die Kilometerzahl errechnet wird, ist mir immer noch etwas schleierhaft, da im Benutzerprofil keine Schrittlänge hinterlegt wird (lediglich Geburtstag, Geschlecht, Gewicht und Körpergröße muss der Benutzer erfassen).
Als Motivationshilfe zu mehr Bewegung im Alltag, kann man tägliche Ziele definieren. Dazu setzt man bei den Einstellungen die Gesamtschrittzahl fest welche man am Tag erreichen möchte. Alternativ errechnet der vívofit, auf Basis der zuletzt zurückgelegten Schritte, eigenständig jeden Tag ein neues Ziel. Ein zusätzlicher Motivator stellt der rote Aktivitätsbalken dar, der Aufschluss darüber gibt, ob man sich bisher schon genug bewegt hat. Dieser taucht nach längerer Inaktivität auf und erweitert sich je länger man sich nicht bewegt.

Garmin vívofit - Schritte Garmin vívofit - Tagesziel Garmin vívofit - Kilometer

Garmin vívofit - Uhrzeit Garmin vívofit - Puls Garmin vívofit - Suche nach Pulsgurt

Neben der Anzahl an zurück gelegten Schritten, verbleibenden Schritten bis zum Tagesziel, Distanz und Kalorien, kann das vívofit Armband zudem die aktuelle Uhrzeit und Datum anzeigen. All diese Informationen können über die Geräteeinstellungen ein- bzw. ausgeblendet werden. Über die (einzige) Taste am Armband kann man dann die einzelnen Angaben abfragen.

Verfügt man über einen ANT+ Pulsgurt oder hat das vívofit Bundle mit Pulsgurt gekauft, kann man zudem die Herzfrequenz direkt auf dem vívofit ablesen. Außerdem zeichnet der Activity Tracker eine Aktivität auf, die man später auf dem Garmin Connect Portal analysieren kann, sobald man den Pulsgurt mit dem vívofit koppelt, und beendet diese wenn man die Herzfrequenzanzeige stoppt.

Ein weiteres Feature des vívofit ist die Aufzeichnung der Schlafaktivität. Geht man Abends zu Bett, schaltet man den Activity Tracker in den Schlafmodus. Morgens beendet man diesen durch einen erneuten Druck auf die Taste am Armband. Auf dem Garmin Connect Portal kann man nach der Synchronisation dann sein Schlafverhalten analysieren. Mehr Informationen zum Schlafmodus gibt es im Garmin Blog.

In der Praxis

Im täglichen Gebrauch als Uhr und zur Schrittaufzeichnung ist das Armband durchaus handlich und angenehm zu tragen. Einmal konfiguriert und mit dem Garmin Connect Profil verbunden, ist die Handhabung kinderleicht. Ein längerer Druck auf die Taste und schon ist die Synchronisation über das Smartphone oder den Laptop abgeschlossen und man kann alle Informationen über das Connect Portal abrufen.

Garmin vívofit - Puls Vergleich

Ich habe den vívofit einige Male beim Laufen und beim Fitness in Kombination mit meinem 620 genutzt. Die Herzfrequenz wird dabei problemlos 1 zu 1 auf dem vívofit wie auf dem Forerunner wieder gegeben. Im Gegensatz zum Forerunner, der erst beim Drücken der Start-Taste eine Aktivität aufzeichnet, startet der vívofit die Aktivität gleich beim Koppeln mit dem Pulsgurt. Im direkten Vergleich auf dem Garmin Connect Portal kann man diesen Unterschied schön erkennen:

Garmin Connect - vivofit Aufzeichnung Garmin Connect - Forerunner 620 Aufzeichnung

Wie man sieht, hat der vívofit auf meiner Runde von 10 km rund 800 Meter mehr errechnet als der Forerunner. Hier muss man aber noch ca. 300 Meter von der Umkleide bis zum „Start“ und wieder zurück abziehen. Das macht beim vívofit unter dem Strich rund 5% Abweichung vom realen Wert, geht also vollkommen in Ordnung. Allerdings erkennt das Armband auch andere Bewegungen schon mal als Schritte, so kommen beim Zähne putzen schnell 500 zusätzliche Schritte hinzu (wenn man die Zahnbürste in der gleichen Hand wie den vívofit hält).
Die Herzfrequenz ist hingegen absolut identisch bei beiden Geräten, ist aber auch nicht verwunderlich da die Daten vom gleichen Sensor kommen. Auch der errechnete Kalorienverbrauch ist nahezu gleich.

Die Schlafanalyse habe ich über mehrere Nächte getestet. Insgesamt ein interessantes Feature das sehr genau Aufschluss über die Schlafdauer gibt. Allerdings ist die Bewegungsaufzeichnung recht ungenau und das Diagramm lässt allenfalls erahnen um wie viel Uhr man mal aufgestanden ist um zum Klo zu gehen.

Fazit

Garmin erfindet das Rad mit dem vívofit sicherlich nicht neu, bietet insgesamt aber ein durchaus interessantes Package an Features. Das permanent eingeschaltete E-Ink-Display verleiht dem vívofit eine perfekte Alltagstauglichkeit als Uhr die nebenbei auch noch als Activity Tracker dient. Mir hat das Gerät somit aufgezeigt wie wenig ich mich doch in meinem Bürojob bewege, außer wenn mal wieder eine Trainingseinheit in der Mittagspause auf dem Programm stand.

Als ambitionierter Hobbyläufer ist der vívofit ein nettes Gadget, ersetzt aber in keiner Weise meine Forerunner GPS Uhr. Aber das ist ja auch gar nicht das Ziel eines Activity Trackers. Das Teil ist hingegen perfekt für weniger aktive Menschen, die sich durch den vívofit zu mehr Bewegung motivieren lassen wollen, denn das macht er in Verbindung mit dem Garmin Connect Portal sehr gut.

Der vívofit Activity Tracker ist ab sofort für 119 Euro bzw. 149 Euro mit Pulsgurt erhältlich.

Weitere Testberichte gibt es unter anderem bei Rebekka unter RunningCherry und von Michael bei Computer Bild.

Update April 2015

Seit nunmehr über einem Jahr ist das Fitnessband von Garmin schon bei uns im Einsatz. Zeit nochmal kurz einen Blick auf die erste Generation des vivofits zu werfen.

In den vergangenen 13 Monaten hat meine Frau Myriam, laut Garmin Connect rund 3,5 Millionen Schritte zurück gelegt, was in etwa 2.500 Kilometern entspricht. Eigentlich sind es allerdings um einiges mehr, aber leider sind zahlreiche Aktivitätstage verloren gegangen, da Myriam nur selten das vivofit mit der Garmin Connect App auf ihrem iPhone synchronisiert hat. Das Fitnessband speichert nämlich nur die letzten 30 Tage, alle zuvor aufgezeichnete Schritte gehen unwiderruflich verloren.

Gebrauchtes Armband (l) vs. neues Armband (r) Halterung auf einer Seite ausgerissen

Nach einem Jahr sieht das mitgelieferte Armband schon ziemlich herunter gerockt aus. Auf dem Foto erkennt man es leider nicht so richtig im direkten Vergleich mit dem neuen Armband. Kürzlich ist zudem eine Halterung ausgerissen. Demnach wäre es nun doch an der Zeit das Band (ca. 25 Euro im Dreierpack) mal zu wechseln.

Überragend ist indes die Batterieleistung. Garmin versprach eine Laufzeit von einem Jahr. Unser Fitnessband läuft nun schon 13 Monate ohne Batteriewechsel. Das ist wirklich Rekord verdächtig!

Seit kurzem trägt Myriam nun den Nachfolger Garmin vivofit 2. Dieses soll unter anderem die Synchronisation erleichtern (erfolgt jetzt täglich automatisch) und bietet noch einige andere kleine aber feine Änderungen. Auf jeden Fall ist das vivofit als Activity Tracker weiterhin eine absolute Empfehlung wert!

Kategorien: Elektronische Ausrüstung

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1 Kommentar

  1. ich finde das Arnband super, vorallem ist aus meiner Sicht der Preis ok. Zu den weniger aktiven Menschen zähle auch ich. Deines tests nach könnte der vivofit bald in meinem Besitz sein. Danke

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