Fazit zur E.O.F.T. 14/15 in Luxemburg

Am vergangenen Freitag machte die European Outdoor Film Tour, kurz E.O.F.T. oder EOFT, mittlerweile zum vierten mal Halt in Luxemburg. Auch in diesem Jahr standen wieder zwei Aufführungen in der Rockhal auf dem Programm. Das Event durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Die Filme

Insgesamt wurden wieder 9 Filme gezeigt, ein bunter Mix aus actionreichen Outdoor Sportarten, eindrucksvoll in Szene gesetzt. Gleich nach dem ersten Kurzfilm Dream gab es dann auch schon eine erste Überraschung. Die Vorführung wurde unterbrochen und der amerikanische Kajakprofi und Hauptakteur Ben Marr betrat die Bühne für ein kurzes Interview zu seinem Film.

Gleich im Anschluss folgte Don’t look down, ein Film bei dem einem vom bloßen Zuschauen schon ganz anders wird. Der junge Brite James Kingston erklimmt Kräne, Brücken und Wolkenkratzer, völlig ungesichert und illegal. In der Ukraine besucht er den wohl bekanntesten „Roofer“ der sich selbst „Mustang Wanted“ nennt. Man hat den Eindruck, dass die beiden diesem lebensgefährlichen Hobby aus purer Langeweile und Perspektivlosigkeit nachgehen. Der Film steht eigentlich im krassen Gegenteil zu allen anderen Filmen die bei der E.O.F.T. gezeigt werden, nämlich in der Hinsicht, dass alle anderen Protagonisten immer Profis oder zumindest sehr gut organisiert und abgesichert sind. Bei den beiden Spinnern in Don’t look down ist es pures Glück, dass noch kein rostiger Balken auf denen sie balancieren oder sich daran herunter hängen lassen, weg gebrochen ist.

Etwas weniger Nervenaufreibend ging es in Nobody’s River zu. Vier Frauen machen sich auf, um einen der letzten frei fließenden Flüsse, von seiner Quelle bis zur Mündung im Kayak zu befahren. In der östlichen Mongolei entspringt der Oberlauf des Amur, ein Fluss, der die vier auf ein 5.000 Kilometer langes Abenteuer schickt, und in einem riesigen Delta in Russland in den Pazifik mündet. Der Film hat mich stark an die Baffin Babes erinnert, welche vor 3 Jahren ebenfalls bei der E.O.F.T. zu sehen waren und allein unter Frauen 1.200 Kilometer auf dem arktischen Packeis zurücklegten.

Ein persönliches Highlight war für mich der Film Cave Connection, da ich mich sofort wieder in die „Ste Barbe“ Grotte versetzt gefühlt habe, welche wir vor einigen Jahren mal erkundet haben. Gut, wir waren nur rund 7 Stunden unter Tage und keine Woche wie Kieran Mckay und sein Team, aber das beklemmende Gefühl in der Dunkelheit und der steinigen, nassen, kalten und dreckigen Umgebung muss wohl ähnlich gewesen sein. Klaustrophobie ist hier auf jeden Fall fehl am Platz, ebenso wie ausgeprägte Bierbäuche oder breite Hüften :)

Weniger interessant fand ich die typischen Freeskiing Filme, was aber wohl auch daran liegt, dass der Wintersport eh nicht so meine Welt ist.

Die Location

Wie bereits die beiden Jahre zuvor, fand die E.O.F.T. 2014 in der Rockhal in Esch statt. Diesmal aber leider wieder im kleinen Saal, dem Club. Letztes Jahr wurden die Filme im großen Saal (Main Hall) gezeigt, wo man doch deutlich mehr Luft hatte. So saßen wir also abermals recht beengt zusammen in der dritten Reihe auf diesen extremst unbequemen Stühlen, und bekamen einen steifen Hals da die Leinwand rund zwei Meter über Augenhöhe hing.

Ich würde mir ja wünschen, dass die Filme der E.O.F.T. in Kinos gezeigt werden, zumal sich direkt neben der Rockhal ein Kinokomplex befindet. Dies wird aber wohl aus wirtschaftlichen, sowie technischen Gründen nicht möglich sein. Schade :(

Fazit

Ja, was soll ich zur E.O.F.T. noch großartig sagen? Ein Besuch lohnt sich jedes Mal und ist für Outdoor Freaks eigentlich ein Muss. Visuell sind die Filme oftmals mehr als beeindruckend, aber auch die Stories hinter den Expeditionen sind zum Teil sehr emotional. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Ausgabe!

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7 Kommentare

  1. Ich hab mich dieses Jahr bewusst gegen den Besuch entschieden und verstehe auch nicht, warum der Alpenverein das Ganze unterstützt, wo es doch total konträr zur Haltung des DAV steht, was da in „Don´t look down“ gezeigt wird.

  2. Ich bin bei „Don’t look down“ noch meinungslos. Zum einen denke ich mir, dass es eine logische Konsequenz ist, dass sogenannte „Outdoorsportarten“ irgendwann in die Stadt kommen und dahingehend weiterentwickelt werden (dass das ganz gut gehen kann zeigt, die Entwicklung der Buildering Szene in den letzten Jahren oder neurdings eben auch die Citytrail „Bewegung“). Andererseits habe ich jetzt schon viel Kritik zu dem Film gehört und bin gespannt darauf wie ich ihn sehen werde. Bei uns in Dresden haben wir im Übrigen vier Termine und alle laufen auf Sachsens größter Leinwand. Andernorts klappt das also mit den Kinos. Vielleicht klappst ja nächstes Jahr bei euch auch.

  3. Pingback: Wie mir die European Outdoor Film Tour 14/15 in Dortmund gefallen hat | Hiking Blog

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