Nach 20 Jahren wieder auf dem Mountainbike unterwegs

Mein erstes Fahrrad habe ich wohl so im Alter von 8 Jahren vom Nikolaus geschenkt bekommen. Ich erinnere mich noch genau, es war ein mintgrünes BMX Rad welches da am 6. Dezember morgens in unserem Spielzimmer stand. Allerdings dauerte es noch etwas bis ich das Radfahren endlich erlernen sollte. Erst als meine zwei Jahre jüngere Schwester mit ihrem Fahrrad über den Hof brauste, packte mich der Ehrgeiz und innerhalb eines Tages beherrschte ich das Zweirad auch (mehr oder weniger). Auf das BMX folgte ein Rennrad, welches mit 15 dann einem mattschwarzem Mountainbike der Marin weichen musste.

Das war Anfang der 90er, und Mountainbiking war gerade groß in Mode. Mit Freunden war man auf heimischen Trails unterwegs, schraubte Hörnchen an den Lenker, bewunderte die neusten Tricks von Hans „No Way“ Rey, und fuhr gemeinsam ins belgische Houffalize um die Profis bei der Meisterschaft hautnah zu erleben. Mit dem Erlangen der Fahrerlaubnis und dem Eintritt ins Studentenleben, war dann aber erst mal Ruhe mit Radfahren. Ganze 20 Jahre.

Spätestens seitdem unsere älteste Tochter Rad fährt und der Sohnemann schneller mit dem Laufrad unterwegs ist, als ich laufen kann, war klar, dass wieder ein Zweirad für Papa her muss. Aber gleich 2.000 Euro oder mehr für ein „vernünftiges“ Bike auszugeben, war erst mal nicht drin. Da kam das Angebot eines Freundes gerade recht: ein knapp 5 Jahre altes KTM Fully in passender Größe zum fairen Preis. Genau das Richtige um das Radfahren nach knapp 20 Jahren wieder „neu“ zu lernen :)

Das KTM Lycan 5.0 ist jetzt sicherlich nicht top ausgestattet, bietet aber immerhin solide Technik mit Rock Shox Recon Silver TK Gabel (mit Lockout Fernbedienung am Lenker) und Ario RL Dämpfer, Shimano Deore XT Schaltwerk, und Shimano M445 Scheibenbremsen. Für mich ist die ganze Technik eh völlig neu im Vergleich zu meinem damaligen Marin Bike mit Stahlrahmen, Hardtail und Starrgabel, sowie V-Bremsen. Nach den ersten Ausfahrten war aber auch schon klar, dass etwas verändert werden muss. Mit den Klick/Flat Kombi-Pedalen bin ich einfach nicht klar gekommen, und so mussten sie reinen Flatpedalen weichen. Da ich ja das Mountainbiken gerade wieder erlerne, kommt ein Klickpedal für mich erst mal nicht in Frage. Die DMR Vault bieten eine riesige Auflagefläche und enormen Grip. Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.
Jetzt muss ich nur noch meine Garderobe etwas anpassen. Zwar kann ich so einiges von meinen Funktionslaufsachen auch auf dem Bike tragen, einige spezifische Teile mussten/müssen aber noch her. Neben dem obligatorischen (Endura Singletrack Helmet) und Handschuhen, habe ich mir auch gleich eine kurze (Endura Hummvee Short) sowie lange (Endura MT500 Spray Trouser) Radhose mit passender gepolsterter Innenhose gegönnt. Was jetzt noch fehlt, ist ein windabweisendes und am Rücken länger geschnittenes Radtrikot oder Fahrradjacke. In der Zwischenzeit tut es aber auch meine Active Shell Laufjacke. Bei den Schuhen kommen erst mal meine noch recht neuen Merrell Capra Sport Gtx Multisportschuhe zum Einsatz. Deren Sohle sind steif genug um auch auf den Pedalen ordentlich treten zu können, und trotzdem sind sie bequem und griffig genug um das Rad die Steigung über den weichen Waldboden hoch zu schieben.
Für Wintertouren bin ich jetzt nicht ausgerüstet, aber da ist die Motivation fürs Radfahren im Moment noch nicht wirklich vorhanden. Sollte ich die Motivation doch noch finden, dann kann ich euch diesen Artikel empfehlen. Dort findet ihr wichtige Tipps fürs Mountainbiken im .

Mittlerweile habe ich ein paar, eher kürzere (15 – 20km), Ausfahrten hinter mir. Und es macht Spaß! Allerdings muss ich noch viel an der Technik feilen, und die Hemmungen an steileren Abfahrten überwinden. In den Anstiegen habe ich das Gefühl, dass ich laufend schneller wäre. Überhaupt bin ich erstaunt, wie langsam ich mit dem MTB, im Vergleich zum Laufen, doch unterwegs bin. Das bestätigt übrigens auch Strava, wo ich am unteren Ende der Bestenliste bei den Radfahrer Segmenten herumdümpele :)

Das Mountainbike bietet mir einen hervorragenden Ausgleichssport zum Laufen. Die Ausfahrten am Wochenende sind eine willkommene Abwechslung und der Körper wird nicht mehr so einseitig belastet. Außerdem kann ich nun mit den Kids mithalten und wir können gemeinsam mit dem Fahrrad zum Spielplatz im Park fahren. Kurzum, das Mountainbike war wohl die beste Investition seit Jahren!

Kategorien: Fahrrad & Mountainbike

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3 Kommentare

  1. Wow, das könnte ich echt nicht – 20 Jahre auf das Fahrrad verzichten. Ich bin zwar früher auch bei Wind und Wetter – sogar im Winter bei Schnee mit dem Rad gefahren, was ich in der Zwischenzeit nicht mehr machen, aber sobald es dann Frühling und Sommer wird, muss ich raus.

  2. Ich war bisher der Hollandrad-Fahrer. Am Wochenende hat es ein Freund geschafft, mich endlich zum Mountainbiken zu überreden. Es hat richtig Spaß gemacht und die frische Luft hat mein Gehirn mal richtig frei gepustet. Jetzt bin ich so heiß auf Mountainbiken, dass ich mit 40 überlege, damit anzufangen.

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