Schlafsackpflege: Wie verschaffe ich meinem Schlafsack eine lange Lebenszeit?

Dies ist ein Gastbeitrag von Andreas, der seit kurzem das Outdoor Camp Blog betreibt.

Die Anschaffung eines guten Schlafsacks ist nicht selten mit einem tieferen Griff in die Geldbörse verbunden. Schon aus diesem Grund ist den meisten Outdoor-Liebhabern viel daran gelegen, den Schlafsack über eine möglichst lange Zeit benutzen zu können. Egal ob es sich um einen Daunenschlafsack oder um einen Kunstfaserschlafsack handelt – mit der richtigen Pflege lässt sich die Lebensdauer beider Schlafsackarten erheblich verlängern. Damit der Schlafkomfort auch noch nach ein paar Jahren gegeben ist, gibt es ein paar Goldene Regeln, die sich leicht befolgen lassen.

Die wichtigste Regel in Sachen Schlafsackpflege: den Schlafsack nie lange in seinem engen Aufbewahrungsbeutel zusammengerollt lassen. Aufbewahrungsbeutel und Kompressionsbeutel sind zum Tragen zwar unheimlich praktisch, weil sie den großen Schlafsack auf ein minimales Packmaß reduzieren, doch damit wird ebenfalls die wichtige Innenfüllung zusammengepresst. Sie kann nicht mehr richtig belüftet werden, was bei eingedrungener Nässe unweigerlich zu Schimmel führen kann. Wird der Schlafsack längere Zeit nicht benötigt, sollte er besser in einem großen Kopfkissenbezug oder einem Stoffbeutel trocken aufbewahrt werden.

Klar ist, dass so ein Schlafsack bei häufiger Benutzung in der Natur auch einmal etwas Schmutz abbekommt. Leichte Schmutzflecken lassen sich mit einem nassen Tuch einfach ausreiben. Nach 40 oder 50 Nächten in Benutzung, verträgt so ein Schlafsack allerdings auch einmal eine richtige Wäsche. Damit können sich hartnäckige Schmutzflecken leichter lösen. Zudem wird die Füllung wieder aufgelockert.

Es empfiehlt sich, das Waschen selbst zu übernehmen. Hierfür benutzt man am besten ein mildes Waschmittel. Wer mag, kann zum Waschen auch spezielle Seife für Kunstfasern oder Daunen verwenden. Selbstverständlich spricht nichts dagegen, die Badewanne zur Wäsche des Schlafsacks zu benutzen, wenngleich dieser Prozess sehr anstrengend sein kann. Schließlich wird solch ein Schlafsack enorm schwer, wenn er sich mit Wasser vollgesaugt hat. Leichter und mit weniger Aufwand geht die Reinigung in einer großen Waschmaschine vonstatten. Die geeignete Maschine zur Schlafsackwäsche sollte hierfür etwa sieben Kilogramm Fassungsvermögen aufweisen.

Wichtig ist, den Schlafsack nach der Wäsche gut zu spülen, so dass kein Schaum mehr zu sehen ist. Erst dann sollte er für kurze Zeit in der Maschine geschleudert werden oder per Hand ordentlich ausgewrungen werden. Bitte den gewaschenen Sack niemals einfach aus der Waschmaschine ziehen, damit der nasse Stoff nicht einreißt, sondern das gute Stück mit beiden Händen vorsichtig aus der Waschtrommel herausheben.
Danach muss der Schlafsack gut trocknen. Leicht geht dies mit einem Trockner, der etwa 180 Liter Fassungsvermögen hat, wie er beispielsweise in Waschsalons zu finden ist. Zum Trocknen einfach eine niedrige Temperatureinstellung auswählen. Lässt sich kein Trockner ausfindig machen, kann man den nassen Schlafsack ebenso gut auf dem Boden ausbreiten und etwa alle 20 Minuten einmal kräftig aufschütteln. Der nasse Sack darf nicht einfach aufgehangen werden, weil sich sonst in der Füllung Klumpen bilden könnten, die eventuell nicht austrocknen.

Für die Benutzung des Schlafsacks während einer längeren Tour bietet es sich an, einen Innenschlafsack zu verwenden. Dieser sorgt dafür, dass der Außenschlafsack kaum Schweiß abbekommt und weniger gewaschen werden muss. Das Wirkungsprinzip ist das gleiche, wie die Benutzung von Bettwäsche für Bettdecken. Innenschlafsäcke lassen sich außerdem viel leichter reinigen.

Mit diesen Tipps dürfte man die Lebenszeit eines Schlafsacks deutlich verlängern können und man kann das gesparte Geld in anderes Outdoor Equipment stecken.

Über den Author

Andreas ist leidenschaftlicher Outdoor Fan seit mehr als 25 Jahren. Mit einer Spezialisierung auf Survival bezwang er sooft wie möglich alle Arten von Outdoor Herausforderungen. Floßbau, Feuer machen oder Seilbrückenbau sind mittlerweile Routineaufgaben für ihn.

Auf seinem Blog berichtet er über seine Erfahrungen und gibt nützliche Tipps für Outdoor Fans oder alle diejenigen, die es noch werden wollen.

Seine Vorbilder: David in Blantyre und Outdoor Legende Sir David Livingstone.

(Foto: suze / photocase.com)

Kategorien: Schlafen,Tipps & Tricks

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3 Kommentare

  1. Viele Outdoor-Händler bieten auch eine professionelle Reinigung des Schlafsacks an. Bei Globetrotter in Berlin kostet das z.Bsp. knapp 25,- €. Dann ist der Schlafsack aber auch hygienisch sauber…

    Toller Bericht. Vielen Dank.

    Grüße
    Sven

  2. Wenn man Schlafsäcke in die Waschmaschine stopft empfiehlt es sich, genauso wie z.B. bei Daunenkleidung, ein paar Tennisbälle mit in die Maschine zu tun. Die klopfen die Füllung ein bisschen wieder auf, so dass sie nicht zusammenklumpt.

  3. Ich bewahre meinen Schlafsack schon Jahre in einem Kopfkissenbezug auf, hab das damals irgendwo gelesen. Muss dazu sagen, es nimmt zwar mehr Platz in Anspruch, lohnt sich aber wirklich.
    Mit der Hand sollte jeder waschen, da geht man auf nummer sicher.
    Das mit dem Innenschlafsack werde ich mal probieren, bzw mir einen anschaffen – guter Tipp!

    LG Sabine

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