Der Feldberg-Steig – Ein Premiumwanderweg im Hochschwarzwald

Ein „Premiumwanderweg“ der direkt vor unserem Hotel startet? Das konnte ich mir nicht entgehen lassen! Der Feldberg-Steig ist ein 12 km langer Rundwanderweg der vom Deutschen Wanderinstitut mit dem Deutschen Wandersiegel für Premiumwege ausgezeichnet wurde. Das ließ auf ein viel versprechendes Wandererlebnis hoffen.

Detaillierte Informationen und Wegbeschreibungen zum Herunterladen habe ich mir im Vorfeld auf der Seite des Wegbetreibers unter feldbergsteig.de geholt. Hier findet man auch den Link zur App (iOS und Android) des Hosentaschenrangers für den Feldberg. Diese bietet interessante Informationen und Videos während der Rundwanderung.

Startpunkt des Feldberg-Steigs ist hinter dem Haus der Natur wo es gleich einige Höhenmeter hinauf zum Bismarckdenkmal und dem alten Fernsehturm geht. Der Weg ist hier zum Teil befestigt oder besteht aus Schotter. Wer den Rundweg gemütlicher angehen möchte, kann auch einfach die Feldbergbahn nehmen (mit der Hochschwarzwald Card übrigens kostenlos). Morgens um 8 fährt die aber eh noch nicht :) Von hier oben hat man dann erst mal eine grandiose Fernsicht auf die Vogesen im Westen und die Schweizer Alpen im Süden.

Weiter geht es nun über den kahlen Feldberg, begleitet vom Glockengebimmel der am Weg entlang grasenden Kühe, hinauf auf den höchsten Punkt der Wanderung, dem Feldberg-Gipfel auf 1.493 m. Auch hier ist der Weg mit Schotter befestigt und somit recht eintönig. Als wir am Wochenende wenige Tage zuvor bei bestem Wetter schon mal mit der Feldbergbahn hoch gefahren sind, wimmelte es auf dem Feldberg nur so von Wanderern und Nordic Walkern, vornehmlich älteren Jahrgangs. Früh morgens bei recht trübem Wetter war ich allerdings mutterseelenallein unterwegs.

Kurz hinter dem Gipfel führt dann ein schmaler Weg wieder hinab zur St. Wilhelmer Hütte hinter welcher es dann endlich in den Wald hinein geht. Hier beginnt der eigentliche Steig so wie ich ihn mag, schmale Pfade, Wurzeln, felsige Passagen, Holzstege, kleine Brücken, und ein mystisch anmutender Wald. Genau so wünsche ich mir einen Wanderweg!

Auf dem Weg hinab zur Zastler Hütte habe ich mir dann kurz die nassen Holzstege von ganz nah angeschaut. Zum Glück habe ich mir aber außer einer kleinen Schürfwunde an der Hand nichts weiter getan. Da fiel mir auch wieder ein wie wichtig es doch sein kann wenn man ein erste Hilfe Set dabei hat. Ich hatte meines mal wieder zu hause vergessen …

Weiter geht es über die schmalen Pfade vorbei an der Baldenweger Hütte zum Raimartihof. Unterwegs hat man immer wieder mal tolle Ausblicke auf die grandiose Landschaft des Hochschwarzwaldes. Leider war der Waldweg welcher hinab zum Ufer des idyllisch gelegenen Feldsees führt wegen Waldarbeiten geschlossen. So musste ich den Umweg über den wenig attraktiven breiten Schotterweg nehmen. Aber das Geräusch eines fallenden Baumes ist schon recht bedrohlich, und man macht doch besser einen großen Bogen herum.

Vom Feldsee aus geht es schliesslich eine knackige Steigung hinauf zur unteren Station der Feldbergbahn und man komm wieder zum Ausgangspunkt neben dem Haus der Natur zurück.

Endlich am Feldsee!

Laut Beschreibung gilt die Tour mit rund 570 Höhenmetern als schwer und konditionell fordernd. 4 Stunden soll man einplanen. Ich bin die Tour ohne Mühe in 3 Stunden und 20 Minuten gegangen und hatte noch genügend Zeit um Fotos zu schießen. Unterwegs kam mir öfters, zumal bei den Abstiegen, die Idee die Tour als Trail zu laufen, die Pfade und das Gelände wären dazu wie geschaffen. Vielleicht beim nächsten Mal …

Die Hosentaschenranger App

Die Hochschwarzwald Tourismus GmbH hat dem Feldberg-Steig unter feldbergsteig.de eine eigene Seite gewidmet wo man alle Informationen zur Tour findet, sowie PDF Beschreibung und GPX Daten für das GPS Gerät herunterladen kann. Außerdem gibt es für Apple und Adroid Smartphones eine eigene App die einen auf der Tour begleitet, den Hosentaschenranger. Diese bietet neben Informationen, Fotos und Kartenmaterial, auch einige Videos. Unterwegs wird mittels GPS Ortung des Smartphones die Position laufend bestimmt und mit einem fröhlichen „Kuckuck“ der Kuckucksuhr auf ein Video passend zur Umgebung hingewiesen. Die Videos sind wirklich lustig und bieten einiges an Hintergrundwissen zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Tour.

Leider musste ich nach nur 3 km bzw. dem zweiten Video feststellen, dass der Akku meines iPhones nur noch 37% anzeigte. Ich weiß nicht ob die GPS Ortung oder die Videos der Ranger App so viel Energie benötigen, oder ob allgemein schon zu viele Apps und Funktionen (WLAN, Bluetooth) am Laufen waren. Eigentlich war ich der Überzeugung der Akku wäre voll geladen als ich los ging. So beschloss ich dann doch die App zu schließen und mir die Videos erst im Nachhinein anzusehen.

Das Kartenmaterial musste zudem aus dem Internet nachgeladen werden, was bei den Roaming Gebühren für Daten für mich leider nicht in Frage kam.

Generell ist die App aber sicherlich eine sinnvolle und lustige Bereicherung für eine solche Rundwanderung. Nicht umsonst wurde sie kürzlich für den Deutschen Tourismuspreis nominiert.

Fazit

Hat man erst mal den etwas öden Anstieg zum Bismarckdenkmal geschafft (oder die Feldbergbahn genommen) ist der Feldberg-Steig ein echtes Erlebnis. Ob es ein „Premiumwanderweg“ ist? Das muss jeder für sich entscheiden. Persönlich bin ich ein Fan von schmalen, wurzeligen und felsigen Waldwegen. Hier bin ich jedenfalls voll auf meine Kosten gekommen. Beim nächsten Mal werde ich die Runde aber sicherlich auch mal als Trail laufen, denn dazu bietet sich das Gelände geradezu an :)

Zum Thema „Muss es immer Premium sein“ hat Angelica sich mal ein paar Gedanken gemacht. Lesenswert!

Informationen und Links zum Feldberg-Steig

Unter feldbergsteig.de bzw. bei Outdooractive findet man alle Informationen zur Tour und Daten für das GPS Gerät. Weitere Fotos meiner Runde gibt es wie immer in der Galerie.

Weitere nützliche Links :

Kategorien: Deutschland,Wandern & Trekking

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6 Kommentare

  1. War vor Jahren mal am Feldberg unterwegs. Diesen Sommer wollte ich eigentlich mal wieder hin, aber bin (mal wieder) nicht zu gekommen.

    Dank Google Maps kann man ja heute wirklich in Minuten eine Strecke planen und sogar genauer angucken. Gefällt mir sehr gut ;)

  2. @Bill
    der Plan dieser Tour ist von der Seite „outdooractive.com“, die wiederum Google Maps als Basis nimmt ;-)

  3. Man vergisst vor lauter Adventuretouren in der Ferne, was vor der Haustür liegt!
    Mir liegen ebenfalls eher die abgelegenen, nicht ausgebauten Touren in der Wildnis. Solche findet man in den Alpen, im Jura oder eben auch im Schwarzwald.

  4. Hallo,
    Danke für die interessanten Infos und Bilder zum Feldberg!
    Ich als Anfänger will die Route auch in einpaar Monaten wandern und kann mir so besser vorstellen was mich erwartet. Die Bilder zeigen aber auch dass die Tour sich lohnen kann, sie sehen sehr schön aus. Und dass die weiterführenden Infos gleich hier verlinkt sind, ist auch eine sehr große Hilfe. Also ein großes Danke dafür :)

  5. Pingback: Die 16 Summits

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