Am Samstag war es endlich soweit. Nach nur 4 Wochen intensiver Vorbereitung lief ich meinen ersten Halbmarathon. Und dabei habe ich mit dem Laufen überhaupt vor gerade mal 10 Monaten angefangen! Rund 10.000 Läufer hatten sich beim ING Night Marathon in Luxemburg angemeldet, wobei 1.588 sich für den Marathon und 5.728 Läufer sich für die halbe Distanz eingeschrieben hatten. Die restlichen Teilnehmer waren im Team unterwegs oder haben den Mini-Marathon in Angriff genommen.
Punkt 19:00 Uhr fiel der Startschuss gleichzeitig für alle 10.000 Läufer auf dem Messegelände der Luxexpo auf dem Krichberg. Ich hatte mich in etwa der Mitte des Starterfelds eingereiht da ich mir als Ziel gesetzt hatte, den Halbmarathon unter 2 Stunden zu laufen. Gut 5 Minuten dauerte es dann auch bis ich überhaupt mal über die Startlinie laufen konnte. Die Aufregung war groß und die grandiose Stimmung am Start sorgte für Gänsehaut. Auf den ersten 2-3 km war das Feld noch so dich bei einander, dass ich beim Überholen (ich wollte ja meine Pace laufen) aufpassen musste um niemanden in die Ferse zu treten oder um zu laufen.
Auf dem Weg vom Kirchberg über die Großherzogin-Charlotte-Brücke (oder auch „Rout Bréck“) hinunter auf den Limpertsberg konnte ich erstmals die schier unendliche Schlange an Läufern vor mir sehen. Bisher waren die Straßen eher von recht wenigen Zuschauern gesäumt, bis ich nach rund 8 km über den „Rond-Point Schuman“ Richtung Limpertsberg lief. Eine Menschenmenge die jubelte, Samba Musik mit brasilianischen Tänzerinnen, Gänsehaut pur! Ein Wahnsinnsgefühl! Und hier und da sah ich unter den Zuschauern auch ein bekanntes Gesicht welches mich anfeuerte.
Nach einer Runde über den Limpertsberg ging es gleich nochmal über den „Rond-Point Schuman“ durch den Park in Richtung Innenstadt. Und hier steppte der Bär! Unglaublich wie viele Leute einem hier zujubelten. Ich fühlte mich großartig und meine Pace war bis Kilometer 16 hervorragend. Zwischendurch kam mir schon der Gedanke ob ich die rund 21 km nicht sogar in 1:50:00 laufen könnte. Naja, und dann folgte der lange Anstieg zurück auf den Kirchberg. Mir war zwar bewusst, dass diese letzten 3-4 km besonders anstrengend sein sollten, aber dass ich so kämpfen musste, damit hatte ich nicht gerechnet. Zuschauer welche einen angefeuert hätten, gab es auf diesem letzten Abschnitt fast keine mehr. Erst beim Einlauf in die Messehalle wurde man nochmal so richtig von Musik und der Menschenmenge gepusht. Das schönste waren aber die Anfeuerungen von meiner Tochter und meiner Frau auf den letzten Metern. Am Ende hat es dann doch noch für eine Zeit unter 2 Stunden.
Mit einer offiziellen Zeit 1:58:42 reichte es schließlich zu Platz 2.118 unter 5.728 Teilnehmern. Ein mehr als befriedigendes Ergebnis und ein geniales Erlebnis!
Für mich war es ein großartiger erster Halbmarathon. Die Organisation war aus meiner Sicht klasse und das Messegelände ein idealer Austragungsort. Aus Zuschauersicht scheint es aber noch Nachholbedarf bei der Organisation zu geben, insbesondere beim öffentlichen Transport. Meine schwangere Frau hatte alle Mühe um mit unserer Kleinen einen Shuttlebus von der Innenstadt zum Start/Ziel Bereich zu finden. Zudem waren die Busse hoffnungslos überfüllt, so dass man erst mehrere Busse passieren lassen musste. Letztendlich schafften sie es zum Glück dann doch noch pünktlich zu meinem Eintreffen in den Ziel Bereich :)
Der Termin für nächstes Jahr steht übrigens schon und wurde gleich in meinem Kalender vermerkt: 31. Mai 2014. Vielleicht sieht man sich ja :)
(Fotos: 1. Roland Miny / 2. Alphafoto.com)
4 Kommentare
Steve
Glückwunsch zum Finish und zur Sub 2…super Leistung!
Sven
Danke! Aber ich bewundere immer noch deine Leistung bei den viel längeren Trailruns und ordentlich Höhenmetern :)
Bernd | KritzelKraxel.net
Und noch einmal herzlichen Glückwunsch!
Ein Kollegen hatte mich mal angespitzt, einen Halbmarathon zu laufen. Bisher konnte ich das ja immer wieder abbügeln. Aber eine länger Zeit zu laufen, das hat schon was. Gestern war es bei mir wieder soweit. So verrückt wie Steve werde ich das Laufen aber nie betreiben. Aber das ist schon der Hammer, was er unter die Sohlen bekommt.
Viel Erfolg weiterhin beim Laufen!
Gruß aus Westfalen, Bernd
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