Beim Schlafen im Zelt bin ich ja eher der Komfort-Orientierte. Wegen fehlenden eigenen Körperpolster, brauche ich eine entsprechend dicke Isomatte. Deshalb war ich auf der Suche nach einer warmen, bequemen, leichten und kompakten Matte, sozusagen der eierlegenden Wollmilchsau. Fündig bin ich beim Schweizer Hersteller Exped geworden. Über das Testprogramm der Bergfreunde hatte ich kürzlich die Gelegenheit die Exped SynMat UL Isomatte in der übergroßen L/Wide Version zu testen.
Kommen wir erst mal zu den nackten Zahlen der Produkteigenschaften (Größe L/Wide) :
- Temperatur: -4 °C
- R-Wert: 3.30
- Dicke: 7 cm
- Länge: 197 cm
- Breite: 65 cm
- Gewicht Matte: 595 g
- Gewicht Pumpe: 60 g
- Gewicht Packsack: 14 g
- Packmass: 27 cm x 11 cm
- Packvolumen: 2.6
- Lieferumfang: Matte, Schnozzel Pumpbag, Packsack, Reparaturkit, Bedienungsanleitung, Reparaturanleitung
Wie schon erwähnt, habe ich mich für den größtmöglichen Schlafkomfort entschieden, die L/Wide Version. Bei einer Körpergröße von 1,90 sind mir S (163 cm) und M (183 cm), welche es auch in einer schmalen (52 cm) Version gibt, einfach zu kurz. Mit knapp 600 Gramm ist die SynMat UL in L/Wide aber immer noch überraschend leicht und handlich. Dabei verfügt sie über einige interessante Features, wie zum Beispiel die Mikrofaser-Fleece-Füllung (60 g/m² Texpedloft Microfibre, Bluesign certified), welche den R-Wert auf gute 3,3 bringt. So darf die Bodentemperatur auch gerne mal im leichten Minusbereich sein. Die Kunstfaser-Isolation ist sowohl an Ober- wie Unterstoff-Innenseite auflaminiert, womit keine Gefahr des Plattwerden und somit Isolationsverlust besteht.
Sehr praktisch sind auch die Flachventile zum Aufblasen, bzw. Ablassen der Luft. Über das Einlassventil kann die SynMat UL recht schnell und ohne außer Puste zu kommen, mit dem beiliegenden Schnozzel Pumpbag aufgeblasen werden. Dazu wird der Pumpbag einfach mit dem Ventil gekoppelt, über die große Öffnung mit Luft gefüllt, und anschließend die Luft in die Matte gedrückt. Mit etwas Übung kann man die SynMat UL so mit 4-5 Hüben vollständig aufblasen, ohne dass feuchte Atemluft die Isolation beeinträchtigen kann. Weiterer Vorteil des Schnozzel Pumpbags, er kann als ultraleichter, wasserdichter Kompressions-Packsack genutzt werden.
Das Wabenmuster auf der Oberseite der Matte ist nicht nur dekorativ, sondern macht die Matte durch die GripSkin-Beschichtung rutschsicher. Die beiden äußeren Luftschläuche sind zudem etwas höher gebaut und bieten somit zusätzlichen Halt.
In der Praxis
Als wirklich super praktisch haben sich die Flachventile erwiesen. Mit etwas Übung gelingt das Aufblasen mit dem beiliegenden Pumpbag richtig schnell, und das ganz ohne Mühe. Ebenso schnell erfolgt das Ablassen der Luft um die Matte wieder sauber in den Packsack zu zwängen.
Der Schlafkomfort auf der 7 cm dicken Matte ist, wie erwartet, sehr gut. Positiv ist zudem, dass sie, im Gegensatz zur Thermarest Neoair (siehe Foto), nicht übermäßig raschelt. Auch die Anti-Rutsch-Beschichtung funktioniert gut.
Fazit
Insgesamt hat die Exped SynMat UL einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Natürlich konnte ich sie noch nicht in allen Situationen testen (z.B. bei niedrigen Temperaturen um den Gefrierpunkt), aber die Grundfunktionen (Packmaß, Aufblasen, Schlafkomfort, Einpacken) hat die Isomatte von Exped hervorragend erfüllt. Einzig der etwas happige Preis von knapp 180 Euro trübt etwas den Gesamteindruck. Etwas günstiger kommen kleiner gewachsene Menschen weg, die S Version gibt es bereits für knapp 130 Euro, die M Version für 160 Euro.
Hinweis
Die Exped SynMat UL Isomatte wurde uns freundlicherweise von den Bergfreunden kostenlos zur Verfügung gestellt.
1 Kommentar
jens
finde 180€ schon etwas heftig, aber wenn sich das Investment lohnt – why not?