Wanderung von Lermoos zum Grubigstein (2.233 m)

Wenn man schon mal Urlaub in den österreichischen Alpen macht, dann muss man wohl auch einen Gipfel erklimmen. So war der ursprüngliche Plan eigentlich der Aufstieg zur Zugspitze über die Wiener Neustädter Hütte und den Stopfelzieher Klettersteig. Doch für das Wetter welches Ende August bereits auf der Zugspitze herrschte (0°C bei mäßigem Schneefall), war ich dann doch nicht ausreichend ausgerüstet. Also habe ich mir kurzerhand einen weniger hohen Gipfel in der näheren Umgebung des Hotels ausgesucht, namentlich den Grubigstein. Der Aufstieg zu diesem Gipfel ist nicht sonderlich technisch, weshalb ich mich entschloss diesen etwas sportlicher, heißt schneller, anzugehen.

Los geht es in Lermoos an der unteren Grubigsteinbahn. Der Einstieg in den Trail gestaltet sich etwas schwierig, da es hier einige Möglichkeiten gibt um hoch zur Grubighütte zu kommen. Letztendlich habe ich aber eine wirklich nette Route durch den Wald entlang des Tieftalbachs gefunden. Hier geht es die ersten 300 Höhenmeter über recht wurzelige und schmale Waldwege hoch, bis man auf eine Forststraße trifft, welche man eigentlich nur queren müsste. Leider war aber der Trail ab diesem Punkt geschlossen, so dass ich über die recht langweilige Forststraße weiter zur Mittelstation der Gubigsteinbahn laufen musste. Ab hier geht es ein Stück auf einer steilen Skipiste hoch, ehe der Weg endlich wieder in den Wald hinein führt. Dieser schlängelt sich, auf wirklich idyllischen Pfaden, bis zur Wolfratshauser Hütte hinauf.

Bis dahin war der Trail technisch recht anspruchslos, allerdings hat man aber schon knapp 750 Hm hinter sich gelegt. Hinter der Wolfratshauser Hütte wird das Gelände dann schon etwas schroffer. Die Wald- und Schotterwege gehen langsam in Felsen und Geröll über, und stellenweise ist der Pfad deutlich ausgesetzter und sogar mit Drahtseilen gesichert. Recht schnell gewinnt man nun weiter an Höhe, und die Wolfratshauser Hütte weckt bald nur noch den Eindruck einer Miniaturhütte im weit entfernten Hintergrund. Nach einem weiteren knappen Kilometer erreicht man nun schon die Grubighütte, die sich gleich neben der Bergstation der Grubigsteinbahn befindet.

Die Hütte lasse ich erst mal links liegen, und beschließe mich direkt auf den Weg zum Gipfel zu machen. Die Belohnung gibt es erst nach der Anstrengung!

Bis zur Felsenwand geht es noch recht entspannt über einen schmalen Pfad hoch. Dann wird das Gelände deutlich anspruchsvoller und steiler, und man muss zum Teil an der Lawinenverbauung entlang und drunter hindurch. Hier sollte man sich Zeit lassen und auf seine Tritte achten. Wenig später erblickt man schon das Gipfelkreuz des Grubigsteins, welches nun über einen recht einfachen Pfad entlang des Grats zu erreichen ist. Und schon steht man am Gipfelkreuz und hat eine wirklich phantastische Rundumsicht!

Leider konnte ich die Aussicht nur kurz genießen, da das Wetter zunehmend feuchter wurde, und der Abstieg am nassen Fels, auch wenn der Abschnitt recht kurz ist, nicht ungefährlich ist.
Mittlerweile völlig durchnässt (vom Schweiß und Regen) entschloss ich schließlich, mich etwas in der Grubighütte auszuruhen, ehe es dann im Lauftempo (mehr oder weniger) wieder nach unten sollte. Bis zur Mittelbahn ging es über die gleichen Wege wieder hinab. Anschließend wählte ich die Route über Moosle’s Forscherpfad, um einfach schneller wieder ins Tal zu kommen. Leider ist dieser breite Schotterweg entlang der Skipisten aber echt öde, so dass ich keinem empfehlen würde diesen für Auf- und Abstieg auszusuchen.

Anbei noch die Aufzeichnung meiner Route. Von der reinen Gehzeit habe ich rund 2 Stunden für den Aufstieg, und 1 Stunde für den Abstieg gebraucht. Das war allerdings schon ein sehr sportliches Tempo! Insgesamt (mit Fotos und Rast auf der Hütte) war ich rund 4 Stunden unterwegs. Wer die Tour eher gemütlich angehen will, der sollte ca. 3,5 bis 4 Stunden für den Aufstieg einrechnen und gegebenenfalls mit der Bahn wieder ins Tal fahren.

Ich bin echt froh, dass ich diese Ersatz-Tour zur geplanten Zugspitzbesteigung gewählt habe. Als recht unerfahrener Wanderer in alpinem Gelände, bietet die Besteigung des Grubigsteins eine anfängerfreundliche Tour ohne größere technische Passagen. Aufpassen sollte man lediglich auf das Wetter. Der Abstieg ist schon bei leichtem Regen nicht ungefährlich. Entsprechend sollte man mit passendem Schuhwerk und Kleidung ausgerüstet sein.

Auf jeden Fall ist die Tour sehr zu empfehlen! Bei gutem Wetter hat man hier ein traumhaftes Panorama auf die umliegende Gebirge.

Kategorien: Österreich,Wandern & Trekking

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2 Kommentare

  1. Hallo,

    einen sehr schönen Blog betreiben Sie, super übersichtlichtlich und mit wirklich hilfreichen Infos. Ich bin aus Österreich und der Grubigstein ist allemal eine Empfehlung wert! Top – weiter so und danke für die Tipps!

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