Man nehme 2 GoPro HD HERO Actionkameras, kombiniere sie mit dem 3D HERO System, und schon kann man seine Outdoor Action auch in 3D aufzeichnen und an passenden Endgeräten abspielen. Die Marketing Agentur welche für GoPro die PR für Deutschland macht, hat mir freundlicherweise zum Testen dieses 3D Systems eine zweite HD HERO 2 sowie das 3D HERO System zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang
Das 3D HERO System von GoPro besteht im Wesentlichen aus dem wasserdichten 3D Gehäuse und dem 3D Hero Sync Kabel (die roten Adapter im Foto) welches die Aufnahmen der beiden Kameras synchronisiert. Im umfangreichen Zubehör sind außerdem ein wasserdichter sowie ein offener („Skeleton“, für bessere Tonaufnahme) Gehäusedeckel, 3 Anaglyphenbrillen, eine Helmhalterung, 2 flache und 2 gekrümmte Montageplatten, sowie diverse Halterungen enthalten.
Wie alle GoPro Produkte kommt auch das 3D HERO System in einer edlen Verpackung daher.
Aufnahme
Die Inbetriebnahme des 3D Systems ist denkbar einfach. Erst muss man beide identischen Kameras (HD Hero 1 oder 2, nicht die 960er Modelle) in den gleichen Aufnahmemodus versetzen, also z.B. 1080p Videomodus mit Weitwinkel Aufnahme. Anschließend setzt man die Kameras einmal richtig herum und einmal um 180° gedreht in das 3D Gehäuse und verbindet beide über das 3D Hero Sync Kabel. Klappe zu, fertig. Für die 3D Aufnahme benötigt man übrigens in jeder Kamera jeweils eine SD Karte.
Das 3D Gehäuse verfügt über insgesamt 3 Aufnahmen für das GoPro eigene Halterungssystem. So kann man die Kamera entweder über die mittlere Aufnahme an einer einzelnen Halterung (z.B. dem GoPro Saugnapf, siehe Foto unten) befestigen, oder, zur besseren Stabilität, über die beiden äußeren Aufnahmen mit entsprechend 2 Halterungen (z.B. 2 gebogene Montageplatten mit GoPro Schnellverschluss zur Befestigung am Helm).
Ist das 3D Gehäuse installiert, schaltet man die Kameras ein und wählt den Aufnahmemodus (Video oder Serienbildfunktion). Mit einem Druck auf den Auslöser wird nun die Aufnahme auf beiden Kameras synchron gestartet.
3D Bearbeitung
Bevor ich zur eigentlichen Bearbeitung des Filmmaterials der GoPro Kameras komme, erst mal eine kurze Erläuterung wie der 3D Effekt bei Bildern und Videos überhaupt erzeugt wird. Dazu ein Auszug aus Wikipedia:
Die räumliche Wahrnehmung des Menschen beruht darauf, dass durch den Abstand der Augen zwei unterschiedliche ebene Bilder auf der Netzhaut zu einem Bild mit einer räumlichen Tiefe zusammengesetzt werden, mit deren Hilfe wir den Vordergrund vom Hintergrund unterscheiden können. de.wikipedia.org/wiki/3D
Ein 3D-Film (dreidimensionaler Film, auch stereoskopischer Film oder Raumfilm) ist ein Film, der dem Zuschauer durch stereoskopische Verfahren ein bewegtes Bild mit dem Eindruck echter räumlicher Tiefe bietet. Beim Film arbeitet man mit zwei Objektiven, die ebenfalls in einem Abstand auseinanderliegen, um so den stereoskopischen Effekt zu ermöglichen. Wird dem Auge jeweils das richtige Bild zugeführt, entsteht ein räumlicher Eindruck. de.wikipedia.org/wiki/3D-Film
Das 3D HERO System macht also nichts anderes als die Umgebung mit zwei leicht versetzten Linsen aufzuzeichnen. So erhält man für eine Aufnahme zwei Filmdateien die sich lediglich durch die Endung „L“ (links) bzw. „R“ (rechts) im Dateinamen unterscheiden. Um diese Dateien nun zu einem 3D Film zusammen zu fügen, importiert man diese in die kostenlose GoPro Cineform Studio Software und konvertiert sie in ein 3D Bild. Hier kann man zwischen verschiedenen Exportformaten wählen:
- Anaglyph (rot/blau, für die Betrachtung an 2D Fernseher und Bildschirmen mit Anaglyphenbrille)
- Aktiv (für die Betrachtung an 3D Fernseher und Bildschirmen mit 3D-Shutterbrillen)
- Passiv (für die Betrachtung an 3D Fernseher und Bildschirmen mit Polfilterbrillen)
Da ich leider nicht über einen 3D fähigen Fernseher oder Laptopbildschirm verfüge, blieb mir nur die Möglichkeit des Anaglyphen-Verfahren. GoPro liefert hierzu auch gleich die passenden rot/blauen Brillen mit. Die Bildqualität und der 3D Effekt fallen bei diesem Verfahren allerdings recht bescheiden aus. Bei den beiden anderen Verfahren soll die Qualität laut GoPro wohl wesentlich besser sein.
Wie so ein 3D Film aussehen kann zeigt GoPro selbst sehr eindrucksvoll:
Meine Testaufnahmen mit dem 3D HERO System am Auto waren vielleicht nicht wirklich geeignet, da sich der 3D Effekt nicht so extrem ausgeprägt wie in dem obigen GoPro Video zeigte. Ausschlaggebend für einen guten 3D Effekt ist der Abstand zwischen Linse und dem Objekt. Die Straße vor dem Auto sowie die Leitplanken und Bäume an den Seiten sind hier wohl etwas zu weit von der Linse entfernt. Die räumliche Auflösung soll wohl eher vor allem im „Greifbereich“ besonders hoch sein.
Fazit
Das GoPro 3D HERO System bietet eine sehr einfache aber effektvolle Lösung um Outdoor Action in hochkarätiger 3D Qualität aufzuzeichnen. Wer bereits über zwei GoPro Kameras verfügt, kann diese für recht günstige 120 Euro in ein 3D System verwandeln und seine Abenteuer zu hause nochmal hautnah miterleben. Wer nur eine oder noch gar keine GoPro HD HERO Kamera besitzt, der muss pro Kamera knapp 350 Euro einplanen.
Für mich persönlich ist das 3D HERO System jetzt weniger interessant, da ich weder über eine zweite GoPro Kamera, noch über einen geeigneten 3D Fernseher verfüge. Und wenn ich ehrlich bin machen die Anaglyphenaufnahmen auf Dauer nur recht wenig Spaß. Das 3D System ist wohl eher für ambitionierte Hobby Filmer oder gar den professionellen Bereich geeignet. Außerdem sollten Aufnahmen vor allem für die spätere Betrachtung mit „echten“ 3D Brillen verwendet werden.
Vielleicht gibt es ja bald eine European Outdoor Film Tour oder Reel Rock Film Tour in 3D bei der sicherlich auch mal das GoPro 3D HERO System zum Einsatz gekommen ist …
Wer am Kauf des 3D System oder einer HD HERO Actionkamera von GoPro interessiert ist, dem kann ich übrigens wärmstes den CamForPro Online Shop empfehlen. Hier findet man alles für die GoPro Kamera und der Versand nach Deutschland und Europa erfolgt sehr schnell und schon ab 20 Euro portofrei.
Weitere Informationen zum 3D HERO System und der HD HERO gibt es auf der Seite von GoPro.