BeastVision HD Action Kamera im Test

Fantec möchte auf dem mittlerweile breiten Markt der Actioncams mitmischen und präsentiert seine BeastVision HD Kamera nun in der neuen Wi-Fi Edition. Ich konnte die Outdoor & Ski Edition testen, welche mit verschiedenen Befestigungen für Helm und Kopf geliefert wird. Im nachfolgenden Test muss sich die BeastVision HD natürlich auch dem Platzhirsch unter den Actioncams stellen, der GoPro HERO 3.

Lieferumfang

Der Lieferumfang variiert je nach Edition eigentlich nur in der Art der beiliegenden Halterungen. Egal ob man nun die Outdoor & Ski Edition, die Bike & Ski Edition, die Motorsports Edition oder die Surf & Watersports Edition wählt, das mitgelieferte Zubehör ist recht üppig.

BeastVision HD Lieferumfang BeastVision HD Editionen

Bei der von mir getesteten Outdoor & Ski Edition sieht der Lieferumfang folgendermaßen aus:

  • BeastVision HD Action Kamera
  • Schutzgehäuse
  • TFT Farbdisplay Modul mit Lautsprecher
  • Wi-Fi / Wlan Modul
  • Fernbedienung mit Clip
  • 2x Interner Li-Ion Akku
  • Montagehalterung
  • Schnellverschluss Schraubverbindung
  • Sicherheits-Handschlaufe
  • USB Kabel
  • Transporttasche
  • Selbstklebendes PAD gebogen & groß, 2x Selbstklebendes Pad gebogen, 2x Selbstklebendes PAD flach
  • Helmbefestigung (seitlich), Helmbefestigung (Selbstaufnahme), Helmbefestigung (belüftet)
  • Kopfband

Die Verpackung an sich macht ordentlich was her, ist jedoch sehr stark an den Konkurrenten GoPro angelegt.

Funktionen

Wie ich feststellen musste, scheint die BeastVision HD baugleich mit der mittlerweile nicht mehr erhältlichen SD21PRO (Vorgängermodell der X7) des Herstellers Actionpro zu sein. Von den technischen Spezifikationen, als auch vom Zubehör (bis auf das Wi-Fi Modul) und den äußerlichen Merkmalen der Kamera selbst, deutet alles darauf hin.

Die BeastVision HD wird mit einem Unterwassergehäuse geliefert, welches Wasserdicht bis zu 60 Meter ist. Leider verfügt das Gehäuse über einen fest montierten Deckel, so dass weder ein flacher Deckel (für die Verwendung der Kamera ohne Zusatzmodul), noch ein offener Deckel (für eine bessere Tonqualität) verwendet werden können. Somit muss immer eines der beiden Zusatzmodule (Bildschirm oder Wi-Fi) montiert sein wenn man das Wasserdichte Gehäuse benötigt. Dies macht das gesamte System natürlich etwas schwerer und klobiger als nötig.

Die Kamera selbst verfügt über eine Stativaufnahme, so dass man die BeastVision HD auch ohne jegliches Gehäuse verwenden kann (die Linse ist dann allerdings völlig ungeschützt). Ein großer Vorteil ist das 1/4″ Schraubgewinde sowohl an der Kamera, als auch am Gehäuse. So können auch herkömmliche Kamerastativen und Halterungen befestigt werden. Dies ist meines Erachtens ein deutlicher Vorteil gegenüber den GoPro Modellen, welche weder über eine Aufnahme an der Kamera selbst, noch über ein genormtes Schraubgewinde (nur als teures Zubehör) verfügen. Die Gelenke der diversen Halterungen sind hingegen identisch mit denen der GoPro, so dass das Zubehör in der Regel untereinander kompatibel ist.

BeastVision HD BeastVision HD mit Display Modul Bedienelemente an der Oberseite

Bedienelemente am wasserdichten Gehäuse Der Schiebeschalter zum Ein/Aus schalten ist nur ausserhalb des Gehäuses zugänglich 1/4 Zoll Metallgewinde für Stativaufnahme

Eingeschaltet wird die BeastVision HD über einen On/Off Schiebeschalter, dieser soll ein unbeabsichtigtes Einschalten der Kamera verhindern. Aber genau hier liegt ein, meiner Meinung nach, großer Nachteil der BeastVision HD, denn der Schalter kann nur außerhalb des Unterwassergehäuses betätigt werden. Vergisst man vor dem Tauchgang die Kamera einzuschalten, geht die Actioncam umsonst baden. Will man zwischendurch die Kamera ausschalten um den Akku zu schonen, muss man diese aus dem Gehäuse herausnehmen. Dies ist besonders unpraktisch wenn die Kamera auf dem Motorradhelm montiert ist, oder auch in feuchter Umgebung wie Beispielsweise beim Canyoning.

Die Einstellungen können wahlweise über den Bildschirm oder über die App vorgenommen werden, je nachdem welches Modul gerade aufgesteckt ist. Direkt an der Kamera können keine Parameter eingestellt werden. Dafür verfügt die BeastVision HD allerdings über zwei separate Bedientasten sowohl für Videoaufnahmen, als auch für Fotoaufnahmen (hier muss der Modus Einzelaufnahme / Mehrfachaufnahme / Zeitraffer vorher eingestellt werden). Weshalb man nochmal extra eine Stopptaste für die Videoaufnahme integriert hat, ist mir hingegen schleierhaft. Ein erneuter Druck auf die Videotaste hätte an sich den gleichen Effekt.

Aufnahmen

Die BeastVision HD verfügt über ein flaches Objektiv mit f/2.8 Fix Fokus und variablem Aufnahmewinkel von 110° bis 170°. Im 1080p Modus kann man Videos mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde (FPS) aufzeichnen, bei 720p sogar bis 60 FPS. Fotos können mit bis zu 8 Megapixel aufgenommen werden. Dabei kann man zwischen Einzelaufnahme, Mehrfachaufnahme (Burst-Mode), oder Zeitrafferaufnahme wählen.

Zum Ausrichten der Kamera verfügt die Action Kamera neben dem TFT Bildschirm und der Möglichkeit der Vorschau über die App, noch über einen Laser, so dass man sieht auf welchen Punkt die Linse gerichtet ist. Ein nettes Gimmick, welches überaus nützlich sein kann, wenn man beispielsweise die Kamera am Helm hat und so den Bildschirm nicht einsehen kann. Der Laser kann nämlich auch über die mitgelieferte Fernbedienung ein- und ausgeschaltet werden.

In der Praxis liefert die BeastVision HD recht ordentliche Bilder ab. Wie das aussehen kann zeigt dieses Video:

Einzig den manuellen Weißabgleich habe ich vermisst. Dieser wäre insbesondere für die Timelapse Funktion interessant. Etwas Probleme hat die Kamera auch mit starken Kontrasten, bzw. bei starkem Kontrastwechsel (Schatten/Sonne).

Zubehör

Die diversen Halterungen (Helmbefestigung seitlich, Helmbefestigung zur Selbstaufnahme, Helmbefestigung belüftet, Kopfband, sowie verschiedene Klebepads) welche mit der Outdoor & Ski Edition mitgeliefert werden, machen insgesamt einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Die Kamera wird über das 1/4″ Schraubgewinde an einer speziellen Aufnahme befestigt welche über ein typisches GoPro Gelenk verfügt, und kann so an den verschiedenen mitgelieferten (oder auch GoPro) Halterungen befestigt werden.

Fernbedienung mit Clip BeastVision HD mit Wi-Fi / Wlan Modul Fernbedienung über die BeastVision App am iPhone

Äußerst praktisch ist die Fernbedienung welche allen Editionen beiliegt. Die sehr einfache Bedienung erlaubt das Starten und Stoppen der Videoaufnahme und das schießen von Fotos. Die Fernbedienung kann über die seitlichen Führungen oder den rückwärtigen Clip befestigt werden.

Ebenso wie mit der Fernbedienung kann man die Kamera auch mit einem iPhone oder Andoid Smartphone über eine WLAN Verbindung, dank des mitgelieferten Wi-Fi Moduls, bedienen. Über die App kann man aber nicht nur die Aufnahme starten und stoppen, man kann auch sehr bequem sämtliche Einstellungen über das Smartphone vornehmen und sogar eine Live-Vorschau (leichte Verzögerung von 1-2 Sekunden) des Kameraausschnitts sehen. Einzig die Serienbildfunktion für Zeitrafferaufnahmen ließ sich bei mir nicht auswählen.

Einstellungen und Bildvorschau können aber auch sehr einfach über das im Lieferumfang enthaltene TFT Farbdisplay (mit integriertem Lautsprecher) vorgenommen werden. Hierzu steckt man das Modul einfach hinten auf die BeastVision HD auf und bedient das Menü über die 7 Tasten. Allerdings sind die Tasten nur außerhalb des Unterwassergehäuses zugänglich.

Ansonsten sei noch erwähnt, dass die BeastVision HD gleich mit zwei 1.000 mAh Akkus geliefert wird, welche allerdings nur in der Kamera selbst über den USB Anschluss geladen werden können. Ein USB Netzteil liegt nicht bei.

Größenvergleich mit der GoPro HERO 3

Da man, wie schon erwähnt, das Gehäuse der BeastVision HD nur mit aufgesetztem Zusatzmodul verwenden kann, wirkt die ganze Kamera recht schwerfällig, insbesondere im direkten Vergleich mit der schlanken GoPro HERO 3, wie die nachfolgenden Bilder zeigen.

BeastVision HD vs. GoPro HERO 3

Doch auch ohne Gehäuse und Zusatzmodul trägt die BeastVision HD immer noch deutlich dicker auf. Vorteil der Fantec Kamera ist aber sicherlich, dass man sie, im Gegensatz zur GoPro, auch problemlos ohne Gehäuse mit einem Handstativ nutzen kann. Für die GoPro benötigt man hier wiederum zusätzliches teures Zubehör (The Frame).

BeastVision HD vs. GoPro HERO 3 BeastVision HD vs. GoPro HERO 3 BeastVision HD vs. GoPro HERO 3

BeastVision HD vs. GoPro HERO 3 BeastVision HD (ohne Zusatzmodul) vs. GoPro HERO 3 BeastVision HD (mit Wi-Fi Modul) vs. GoPro HERO 3

Die Größe der BeastVision HD ist wohl eher mit der alten GoPro HERO 2 zu vergleichen, mit der sie im Größenvergleich etwa gleichauf liegt.

Fazit

Die BeastVision HD ist eine solide Action Kamera, welche aber technisch dem Marktführer eine Generation hinterher hinkt. Die Nachteile wie unzugänglicher Ein/Aus Schiebeschalter im Gehäuse, Gehäuse nur brauchbar mit Zusatzmodul, mangelnder manueller Weißabgleich und kleinere Probleme mit starken Kontrasten, reißt die BeastVision HD dann allerdings mit ihrem vergleichsweise sehr günstigem Preis von 289 Euro (erhältlich z.B. über Amazon.de) wieder heraus. Bei einer GoPro HERO 3 in der Silver Edition mit zusätzlichem LCD Touch Bildschirm, zweitem Akku, Tripod Stativ Adapter, und diversen Halterungen (welche nicht im Lieferumfang der Kamera selbst enthalten sind), ist man sehr schnell bei über 500 Euro.

Kurzum, die BeastVision HD in der Outdoor & Ski Edition bietet ein gutes Komplettpaket mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Weitere Informationen zur BeastVision HD Action Kamera gibt es unter beastvision.de. Erhältlich sind die verschiedenen Editionen unter anderem bei Amazon.de.

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Kategorien: Foto & Video

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14 Kommentare

  1. Hallo Sven,

    danke für den informativen Bericht. Leider finde ich die technischen Daten nicht. Mich würde auch das Thema Fotomodus interessieren. Welche Speicherkarten können verwendet werden. Wie lange kommst Du mit einem Akku im Videomodus aus?

    Grüße
    Jörg

  2. Hallo Jörg,

    Die technischen Daten findest du am Ende dieser Seite: http://www.beastvision.de/wifi_modul/

    Welche Infos interessieren dich denn zum Fotomodus? Als Speichermedium kommt eine MicroSD Karte zum Einsatz (nicht im Lieferumfang). Den Akku habe ich noch nicht voll ausgereizt, aber nach ca. einer Stunde im Timelapse- (alle 3 Sekunden ein Foto) und Video-Modus zeigte das Display noch 2 von 3 Balken in der Akkuanzeige.

  3. Hey Sven, dank dir für die ausführliche Beschreibung. Ich werde aber wohl doch meiner GoPro treu bleiben, auch wenn der Preis für manche abschreckend wirken mag ;-)
    Viele Grüße
    Franky

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  8. Hy Sven,

    danke für den Bericht und den Test.
    Bin schon lange am überlegen mir eine ActionCam zuzulegen, doch der Preis der GoPro hat mich bisher immer abgeschreckt.
    Würde deiner Meinung nach die Cam auch für den Einsatz mit dem Motorrad in Frage kommen oder würde dies die Befestigung nicht mitmachen?! Ist bei mir der Knackpunkt was die Wahl des Herstellers betrifft!
    Aber dank deinem Bericht hab ich ja nun wenigstens eine Alternative zur Auswahl ;)!

    Besten Dank und Gruß,
    Chris

  9. Die mitgelieferten Halterungen sind durchaus hochwertig und von der Mechanik her quasi identisch mit den GoPro Halterungen. Von daher sollten die sehr gut, auch am Motorrad, halten.

    In der Motorsport Edition liegt der BeastVision zudem ein Saugnapf bei, zu dem ich allerdings nichts sagen kann. Ich habe den Saugnapf von GoPro und der hält an sauberen glatten Oberflächen sehr gut. Laut GoPro ist dieser bis 200 km/h getestet.

  10. Hey Jörg! Der Bericht war wirklich informativ und sehr interessant. Ich bin ja bisher hauptsächlich mit meine Normale-Kamera unterwegs… so eine Action-Kamera wäre aber mal was!Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit die mit der Entwicklung schon sind. Für nächsten Sommer ist es jedenfalls fest, da werde ich mit meinen Neffen eine Rafting-Tour machen. Für solche Ausflüge ist so eine Sportkamera echt der Hit! Ich bin gespannt. Danke für deine Tipps!

  11. Hi,

    Klar im Verhältnis zur GoPro mag der Preis bei den Makeln günstig erscheinen. Schaut man sich jedoch mal auf dem Markt um, gibt es preiswertere Modelle mit mehr Qualität (Sony, Rollei). Just an Opinion ;)

    VG

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