Schon seit längerer Zeit waren wir für unsere Pfadfinder Gruppe auf der Suche nach neuen leichten Zelten mit ausreichend Platz für ca. 6 Mann (bzw. Frau) inklusive Gepäck. Unsere Baumwollzelte sind zwar ausreichend groß und noch sehr gut in Schuss, mit weit über 30 kg Gewicht aber leider alles andere als leicht und handlich. Für den Transport im Rucksack oder im Flugzeug musste einfach etwas leichteres her.
Die Wahl fiel nach einiger Recherche schließlich auf die Lavvo Serie vom norwegischen Hersteller Bergans. Unterwegs.biz, ein Partnershop des Freiluft Blogs, hat uns ein unschlagbares Angebot für zwei Zelte (Größe M / 6-8 Personen ist für uns ausreichend) inklusive Zeltboden und Moskitotür gemacht, das zweite Zelt war somit fast kostenlos. Vor dem ersten richtigen Einsatz im Juli beim diesjährigen Roverway in Finnland, möchte ich das Lavvo hier kurz vorstellen.
Lieferumfang
Das Lavvo Zelt an sich kommt in einer großen Transporttasche welche genügend Platz bietet um auch den separat erhältlichen Zeltboden und die Moskitotür aufzunehmen. Sie verfügt über zwei Kompressionsriemen sowie zwei Trageschlaufen, und besteht wohl aus dem gleichen wasserdichten Material wie das Zelt.
Zum Lieferumfang des Zeltes selbst (Foto o.r.) gehören das einwandige Zelt, der Zelthut mit regelbarer Belüftung, ein Moskitonetz zum Abdichten der oberen Öffnung, eine 5-teilige Mittelstange (Aluminium?) inkl. Packbeutel, 20 Heringe (Aluminium), sowie 20 Abspannleinen inkl. Packbeutel.
Der Zeltboden und die Moskitotür werden jeweils in eigenen Packbeuteln (aus Mesh Gewebe bei der Moskitotür) geliefert.
Aufbau
Der Aufbau gestaltet sich dank der einwandigen Konstruktion und nur einer einzigen Mittelstange als recht einfach. Möchte man den Zeltboden verwenden, so muss dieser als erstes mit insgesamt 10 Heringen am Boden abgespannt werden. Anschließend hängt man das Zelt mit den unteren Schlaufen an den Heringen des Bodens ein.
Die Mittelstange besteht aus 5 Elementen welche beim Transport einfach in einander geschoben und durch Plastikkappen die mit einem Gummiband verbunden sind, zusammen gehalten werden. Eine clevere, weil platzsparende, Lösung. Da die Elemente beim Aufbau aber nur lose in einander gesteckt werden muss man etwas aufpassen, dass das untere Ende nicht versehentlich wieder herausfällt. Steht die Stange aber einmal in der korrekten Position, steht auch schon fast das Zelt. Vorher sollte man aber nicht vergessen den Zelthut noch auf die Spitze zu setzen. Bei 2,80 m Höhe könnte es etwas knifflig werden diesen im Nachhinein aufsetzen zu wollen. Wer das Moskitonetz für die obere Belüftung verwenden möchte, muss dieses übrigens auch zuerst über die Stange stülpen.
Abschließend wird das Zelt mit Hilfe der übrigen 10 Heringen abgespannt, der Boden über die verstellbaren Klickschnallen mit dem Zelt verbunden, und der Zelthut mit den Abspannleinen fixiert. Wer zusätzliche Stabilität benötigt (z.B. bei Wind) der kann dank der zahlreichen Leinenbefestigungen das Lavvo mit den mitgelieferten Leinen abspannen.
Die Moskitotür wird wie auch das Moskitonetz im oberen Bereich, über Klettverschlüsse mit dem Zelt verbunden.
Features
Das Lavvo in der Größe M bietet eine zehn-eckige Fläche von ca. 408 x 388 cm bei einer Stehhöhe von großzügigen 280 cm in der Mitte. Bis zu 8 Personen sollen im Zelt Platz finden, mit Gepäck wohl eher 6 oder weniger. Möglich wird dies durch eine kleine (40 cm) aufrechte Zeltwand unten, so dass die gesamte Bodenfläche genutzt werden kann. Dabei wiegt das Zelt an sich gerade mal 6 kg, wobei sich das Gewicht in etwa wie folgt aufteilt (selbst nachgewogen) :
- Mittelstange inkl. Packbeutel : 1.310 g
- Abspannleinen, Heringe, Packbeutel : 1.250 g
- Zelt, Zelthut, Moskitonetz, Packsack : 3.440 g
Der Zeltboden (wie das Zelt in Größe M) wiegt dann nochmal knapp 1.350 g und die passende Moskitotür rund 240 g. Macht insgesamt also knapp 7,5 kg oder weniger als 950 g bis 1.250 g pro Person bei einer Belegung mit 6 bis 8 Leuten. Ein, wie ich finde, sehr guter Wert für ein Zelt von dieser Größe und Ausstattung. Zudem lassen sich die einzelnen Teile recht gut (dank der verschiedenen Packbeutel) und gleichmäßig (in Bezug auf Gewicht) auf mehrere Rucksäcke aufteilen.
Die nach oben offene Konstruktion verspricht eine hervorragende (regulierbare) Belüftung. Da der Zeltboden nicht fest mit dem Zelt verbunden ist ergibt sich eine gute Luftzirkulation, welche zusätzlich durch 3 schmale, mit Mesh ausgerüstete Fenster an der Zeltwand begünstigt werden kann. Die Wassersäule der Zeltwand beträgt 3.000 mm, die des Zeltbodens laut der Beschreibung des Unterwegs Shops gute 7.000 mm (andere Quellen sprechen hingegen von „nur“ 5.000 mm).
Was den Moskito Schutz anbelangt, so habe ich trotz Netz im oberen Bereich und zusätzlicher Tür doch etwas Bedenken da der Boden ja nicht fest mit der Zeltwand verbunden ist. So könnte doch einiges an Ungeziefer ins Zelt eindringen.
Fazit
Der erste Eindruck überzeugt. Das Lavvo bietet bei einem maximalen Gewicht von 7,5 kg jede Menge Platz und das bei einer Stehhöhe von großzügigen 2,80 m. Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick tadellos. Wie robust die Zelte aber tatsächlich sind, wird sich spätestens beim ersten Einsatz in Finnland zeigen. Der Aufbau gestaltet sich recht einfach und kann sogar von einer einzelnen Person bewerkstelligt werden. Mal sehen wie gut unsere Kids das hin bekommen.
Der Preis von knapp 460 Euro für das Bergans Lavvo (M) ist durchaus angemessen. Das passende Groundsheet kostet rund 150 Euro. Wer die Moskitotür benötigt sollte nochmal 38 Euro vorsehen. Insgesamt ein fairer Preis.
Von hier aus nochmals ein herzliches Dankeschön an unseren Partnershop Unterwegs.biz, bei dem man neben dem Lavvo von Bergans natürlich auch jede Menge andere Zelte von namhaften Herstellern findet.
1 Kommentar
Pingback: Testbericht Lavvo 6-8 von Bergans | Elchblog - hier bloggt der Elch von Unterwegs.biz