Bugaboo Runner Laufbuggy im Test

Bugaboo ist ein niederländische Hersteller für Kinderwagen, der vielen Eltern bereits bestens bekannt ist. Auch wir fahren unseren Nachwuchs seit einigen Jahren schon in einer Special Edition des Kult-Kinderwagens (wie Bugaboo ihn selbst bezeichnet), dem Cameleon³, spazieren. Vor kurzem haben die Niederländer nun eine Jogging-Erweiterung vorgestellt, den Bugaboo Runner. Als leidenschaftlicher Läufer musste ich da natürlich gleich ein Testmuster anfragen.

Erhältlich ist der Runner entweder als kompletter Kinderwagen mit Sitz, so wie er mir von Bugaboo geliefert wurde, oder nur als Gestell für einen bereits vorhandenen Bugaboo Sitz. Mit speziellen Adaptern kann man dann einfach den Sitz seines Bugaboo Cameleon³, Bugaboo Bee (ab Modell 2010), Bugaboo Donkey oder Bugaboo Buffalo auf dem Runner Gestell nutzen. Das spart eine Menge Geld und Platz. Der jeweilige Sitz kann sowohl in, als auch entgegen der Fahrtrichtung montiert werden. So kann der kleine Mitfahrer entweder die Landschaft um ihn herum beobachten, oder Mama oder Papa beim Schwitzen zuschauen.

Der Bugaboo Runner Sitz eignet sich ab 9 Monaten bis zu einem Gewicht von 17 kg. Er ist minimal schmaler als der unseres Cameleon³, und unterscheidet sich auch sonst in einigen kleinen Details von diesem. Sehr praktisch ist z.B. die einhändige Verstellmöglichkeit der Sitzposition oben an der Rückenlehne. So kann man den kleinen Mitfahrer schnell in Liegeposition bringen, falls er denn mal während der Fahrt einschläft.
Das Sonnenverdeck lässt sich Dank Reißverschluss erweitern und so besonders weit herunter ziehen. Gut durchdacht ist auch das 5-Punkt-Sicherheitsgurtsystem. Hier lassen sich Schultergurte und Hüftgurte einzeln einklicken, was ein Verheddern und Verdrehen der Gurte beim Anschnallen verhindert.

Der Runner verfügt an der Hinterachse über 16 Zoll große Räder und ein feststehendes 14 Zoll Vorderrad. Die schmalen Räder sorgen für einen angenehm ruhigen Lauf über Asphalt. Den sauberen Geradeauslauf garantiert die einfach einzustellende Spurkontrolle am Vorderrad um etwaige Abweichungen zu kompensieren. Alle drei Räder verfügen zudem über Schutzbleche aus Kunststoff, so dass der Kinderwagen sauber bleibt und vor hochfliegenden Steinchen geschützt ist. Zum kompakten Zusammenklappen können die Hinterräder schnell abgenommen werden, das Vorderrad verfügt dabei über einen klassischen Schnellspannverschluss.

Als praktisch erweist sich die Speed-Control-Bremse, welche sich über die komplette Breite des höhenverstellbaren Schiebebügels bedienen lässt. Somit ist ein müheloses Abbremsen des Vorderrads und Anhalten, sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder möglich. Für den sicheren Stand in den Pausen sorgt eine Feststellbremse an der Hinterachse, welche sich leicht betätigen lässt und den Wagen fest an Ort und Stelle hält.

Weiter verfügt der Runner über eine großzügige Untergestellablage, welche zudem mit elastische Bändchen und Taschen mit Klettverschluss ausgestattet ist, so dass alle Utensilien während des Joggens sicher untergebracht werden können. Bei nassem Untergrund können die Sachen in den außen liegenden Taschen allerdings schon mal feucht werden.
Mit einem Gesamtgewicht (Gestell, Adapter, Räder, Bugaboo Runner Sitz, Untergestelltasche) von rund 12,7 kg (laut Hersteller) ist der Runner zwar kein Leichtgewicht, dank der leichtläufigen Räder aber durchaus angenehm zu fahren.

Im Praxiseinsatz

Ich habe den Bugaboo Runner bei mehreren Läufen überwiegend auf asphaltierten Radwegen getestet. Hier ist der Runner in seinem Element und macht eine gute Figur. Der Jogger lässt sich leicht vor sich her schieben, gleitet angenehm über die Strasse und verfügt über einen sehr guten Geradeauslauf. Wie bei anderen Laufbuggies auch, ist das feststehende Vorderrad in engen Kurven etwas hinderlich. Hier muss man dann einfach den Schiebebügel hinunter drücken um das Vorderrad anzuheben, dann kommt man auch recht gut um die Ecken.
Die Betätigung der sogenannten Speed-Control-Bremse funktioniert über die gesamte Breite des Bügels problemlos. So kann man die Hand am Schiebebügel auch mal wechseln und hat trotzdem immer die volle Kontrolle über den Buggy.

Insgesamt ist der Runner sehr solide verarbeitet und einfach in der Handhabung. Nichts wackelt oder vibriert während des Laufens. Einzig die recht dünnen Schutzbleche schlackern mal etwas, was aber nicht wirklich stört.

Fazit

Der neue Bugaboo Runner macht auf Anhieb eine gute Figur beim Laufen. Auf Asphalt gleitet er ohne große Anstrengung vor einem her, auch trotz seiner knapp 13 kg. Dabei verfügt er über einen sehr guten Geradeauslauf, welchen man, Dank der Feineinstellung, sehr einfach justieren kann. Auch großgewachsenen Läufer wie mir (1,90 m), bietet der Runner genügend Beinfreiheit und der Schiebebügel lässt sich problemlos auf die Größe einstellen.

Die kleinen Mitfahrer sitzen bequem und sicher im Runner Sitz und können dabei entweder in Fahrtrichtung schauen, oder dem Läufer zugewandt werden. Das findet man bei sonst keinem Laufbuggy. Der Umbau erfolgt mit nur einem Handgriff innerhalb von wenigen Sekunden.

Insgesamt hat der Runner mich überzeugt und bietet insbesondere Eltern die bereits einen Bugaboo Kinderwagen besitzen, eine interessante Alternative zu anderen Baby-Joggern. Allerdings kostet alleine das Gestell (inkl. Adaptern) bereits 400 Euro. Der Bugaboo Runner complete schlägt mit üppigen 710 Euro zu Buche. Dafür bekommt man dann aber auch einen Laufbuggy in hervorragender Qualität, welcher wohl über Jahre hinweg mehr als nur ein Kind bewegen wird.

Alle weiteren Informationen zum Bugaboo Runner gibt es unter Bugaboo.com. Erhältlich ist der Bugaboo Runner unter anderem bei Engel & Bengel.

Kategorien: Ausrüstung,Running & Trailrunning

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3 Kommentare

  1. Pingback: Laufen mit Kindern – Training und Familie gekonnt kombinieren « Freiluft Blog

  2. Ein sehr gut geschriebener Artikel und tolle Fotos.
    Vielleicht hast du ja Lust bei Gelegenheit bei meinem Blog vorbei zu schauen. Viele Grüße und weiter so!

    http://www.outdooraesthetics.org

  3. Pingback: Laufbuggys im direkten Vergleich: Bugaboo Runner vs. Thule Glide « Freiluft Blog

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