The Theory Works – Quadratic Zeltsystem im Test

The Theory Works, diesen Markennamen kenne ich noch von der OutDoor 2014 oder 2015. Damals hat das junge Unternehmen ihr modulares Sheltersystem präsentiert. Nun hat The Theory Works ein eher klassisches Zelt vorgestellt, das Quadratic Zeltsystem. Es handelt sich hierbei um ein Tunnelzelt, welches durch verschiedene Komponenten an jede Tour angepasst werden kann. Wir konnten kürzlich eine Zusammenstellung aus Außenzelt, Innenzelt, sowie Gestänge testen. Welche Komponenten das genau waren, werde ich weiter unten erläutern.

Wie schon erwähnt handelt es sich bei Quadratic um ein modulares Zeltsystem. Man hat also die Wahl aus unterschiedlichen Komponenten:

  • Außenzelt
    • Quadratic Light Outer (1.040 g), mit einer großen und einer kleinen Apside
    • Quadratic All-Year Outer (1.370 g), mit zwei großen Apsiden
    • Quadratic Snow Outer (1.490 g), mit extra Features für Schneebedingungen
  • Innenzelt
    • Quadratic Groundfloor (610 g), die ultraleichte Sommervariante
    • Quadratic Summer Inner (1.100 g), die Sommervariante überwiegend aus Fliegengitter bestehend
    • Quadratic Winter Inner (1.190 g), die klassische Ganzjahresvariante
  • Hauptgestänge
    • Quadratic Expedition Pole Set (511 g)
    • Quadratic Nanolite Pole Set (443 g)
    • Quadratic Carbon Pole Set (395 g)
  • Optionales Seitengestänge (helfen dem Zelt ohne Heringe aufrecht zu stehen und machen das Zelt viel windstabiler)
    • Quadratic Expedition 9.7 Side Pole (246 g)
    • Quadratic Expedition 11.0 Side Pole (329 g)
    • Quadratic Carbon Side Pole (152 g)
  • Optionales Deckengestänge (hilft gegen Schneeanhäufungen auf dem Zelt)
    • Quadratic Nanolite Top Pole (95 g)

Ausserdem gibt es noch einiges an optionalem Zubehör wie Abspannleinen, stabilere Heringe, oder ein Deckennetz.

Das von uns getestete Quadratic besteht aus dem Light Outer, Winter Inner, sowie dem Expedition Hauptgestänge und dem Expedition Seitengestänge.

Der Aufbau

Zum Zeitpunkt des Tests lag noch keine finale Version der Aufbauanleitung bei. Also war erst mal etwas Ausprobieren angesagt. Im Prinzip gestaltet sich der Aufbau aber recht simpel, wenn man das System durchblickt hat: Zelt an einem Ende mit zwei Heringen fixieren, Stangen einfädeln (die längere kommt in die Mitte), am anderen Ende ziehen und das Zelt mit zwei weiteren Heringe aufrichten.

Zieht man jetzt noch die beiden optionalen Seitenstangen ein, so steht das Zelt bereits stabil, ganz ohne Abspannleinen und mit nur 4 Heringen. Man kann es, so aufgebaut, auch problemlos an einen anderen Platz stellen und wieder mit den Heringen verankern.

Das Innenzelt, welches man zuvor schon mal mit dem Außenzelt verbunden hat und so beim Abbau drin lassen kann, steht auch gleich und benötigt keine zusätzlichen Heringe, da es über Gurte mit Steckverschluss gleich mit dem Außenzelt mit gespannt wird. Im Prinzip also ein super einfacher Aufbau.

Auch der Abbau und Zusammenlegen des Quadratic gestaltet sich sehr simpel, und alles passt problemlos, schön zusammengerollt, in den Packsack des Außenzelts. Für alle Komponenten (Außenzelt, Innenzelt, Gestänge, Heringe) werden übrigens passende Packsäcke mitgeliefert. Hat man mehrere verschiedene Teile des Systems, so kann man diese immer sauber in dem jeweiligen Packsack lagern.

Die Ausstattung

Das Quadratic Light Outer verfügt über zwei unterschiedlich große Apsiden, welche jeweils mit einer seitlichen und einer frontalen Lüftung ausgestattet sind. An den Gestängetunnel findet man zahlreiche robuste Schlaufen für Abspannleinen. Das Außenzelt kann einzeln, mit dem Groundfloor oder dem Innenzelt aufgebaut werden.

Das Material des Außenzelts ist Silikon beschichtet. Die SI Beschichtung machen es extrem wasserfest und reduziert nicht die Reiß- und Weiterreißfähigkeit. Bei klassischen Polyurethanbeschichtungen (PU) kann nach intensiver Nutzung die Wassersäule deutlich absinkt, bei SI-Beschichtungen bleibt sie hingegen fast konstant.
Um das Zelt aber auch für richtig nasses Wetter dicht zu bekommen, sollten die Nähte zusätzlich mit Silikon Nahtdichter versiegelt werden. Denn Materialien mit beidseitiger Silikonbeschichtung können weder heiß versiegelt werden, noch können die gleichen Nahtdichter verwenden werden wie bei PU-Beschichtungen. Das Auftragen des mitgelieferten McNett Sil-Net Nahtdichters ist schon etwas mühselig und setzt gutes Wetter oder etwas Platz im Haus oder der Garage voraus. Ich hab es bei bestem Wetter im Freien gemacht, was dann leider den Nachteil hatte, dass ich später so einige kleine Mücken aus dem Silikon pflücken musste.

Das Quadratic Winter Inner ist ein winddichtes Innenzelt, ist symmetrisch aufgebaut und verfügt über zwei großzügige Eingänge mit Insektennetz und Zweiwege Reißverschlüssen. Innen findet man insgesamt 10 Taschen aus Mesh, als auch einige Gurtschlaufen im Deckenbereich (z.B. um das optionale Deckennetz einzuhängen).

Bei den für den Test mitgelieferten Stangen handelt es sich um die besonders robusten Expedition Varianten aus 7075 Aluminium. Die 3 Hauptstangen sind vorgebogen, was den Zeltaufbau um einiges vereinfacht.
Bei den beiden optionalen Seitenstangen handelt es sich ebenfalls um die Expedition 9.7 Varianten. Normalerweise wird pro Seite eine Stange verwendet. Um Gewicht zu sparen, kann man aber auch nur eine Stange für die windzugewandte Seite verwenden.

Wenn man ein komplettes Quadratic Zeltsystem konfiguriert und bestellt, sind 4 Drahtheringe inklusive. Ich würde die optionalen Y-Heringe aber empfehlen, da diese doch deutlich robuster sind als die einfachen Drahtheringe.

In der Praxis

Nachdem das Zelt testweise und zum Abdichten der Nähte, im Garten aufgebaut wurde, habe ich noch spontan einen kleinen Vater-Sohn Camping Trip eingeplant. Das Zelt wurde also nicht auf einer stürmischen Winterexpedition getestet, sondern eher unter optimalen, sommerlichen Bedingungen.

Der Aufbau ging, wie erwartet, recht schnell von der Hand, und das Quadratic wurde mit gerade mal 4 Heringen am Boden verankert. Das Einfädeln der vorgebogenen Stangen erfolgte sehr geschmeidig durch die durchgehenden Gestängetunnel des Außenzelts.
Mit der großen Exped SynMat UL Isomatte und der etwas kleineren Thermarest NeoAir, wird es im Innenzelt schon recht eng. Zwei von den großen Exped Matten würden wohl nicht rein passen.

Die Lüftungen funktionieren, aber trotzdem hatte sich Morgens unter dem Außenzelt eine Menge Kondenswasser angesammelt, welches auf der Schattenseite auch recht lange zum Trocknen brauchte, ehe wir das Zelt wieder einpacken konnten. Im Innenzelt selbst hatten wir es aber schön trocken.

Fazit

Insgesamt hat das Quadratic Zeltsystem einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Die Verarbeitung der einzelnen Komponenten ist hervorragend und das System allgemein gut durchdacht.

Die von uns getestete Kombination kostet etwa 570 Euro bei knapp 3 kg Gewicht. Wer extra leicht unterwegs sein möchte, zahlt für Quadratic Light Outer, Groudfloor und Carbon Hauptgestänge (ohne Seitenstangen) rund 515 Euro bei gerade mal 2,1 kg Gewicht. Noch leichter (ca. 1,45 kg) geht es nur ganz ohne Innenzelt bzw. Groudfloor. Bei einer expeditionstauglichen Konfiguration für den Winter, muss man knapp 635 Euro einrechnen, bei immer noch recht geringen 3,6 kg Gepäck.
Egal welche Kombination man wählt, ist der Preis durchaus fair für die gebotene Qualität und die einzigartige Modularität. Wer viel in unterschiedlichen Regionen und/oder zu allen Jahreszeiten unterwegs ist, für den könnte sich ein solch flexibles Zeltsystem sicherlich lohnen.

Konfigurieren und bestellen kann man das Quadratic Zeltsystem unter thetheoryworks.com.

Hinweis
Das Quadratic Zelt wurde uns von freundlicherweise von The Theory Works kostenlos zur Verfügung gestellt.

Kategorien: Zelt

Tags: ,,

2 Kommentare

  1. Pingback: Quadratic Zeltsystem von The Theory Works im Test - Outdoorseite

  2. Pingback: The Theory Works Quadratic Expeditionszelt im Test - Winterfjell

Einen Kommentar hinterlassen

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.